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Norwegen wieder im Aufwind - jener Fakt dürfte bereits dem Großteil der BMler untergekommen sein.
Verantwortliche Initiatoren wie 1349 sind ein Grund dafür, dass die ursprüngliche Hochburg ihren zweiten
Frühling erlebt. Nordstorm Productions haben diese Situation genutzt, um im großen Frischlings-Becken zu
fischen - gefangen hat man betreffende Bands, deren Beiträge auf einen Gemeinschaftstonträger gebannt wurden.
Beide Truppen haben sich für die rauhe, kompromisslose Gangart entschieden. Während bei Grenjar das an sich
schon herausragende Songwriting zeitweise mit Akustikhölzern aufgepeppt und die Produktion um wenige Stufen
klarer, sprich differenzierter eingestellt wurde, brettert Vantro hingegen erschreckend variationsfrei durchs
Zimmer. Dem leicht thrashig angehauchten Material der letzteren Horde kann ich nur vereinzelt Gutes abgewinnen,
da vor allem die unnötigen Vokalzwischeneinschübe unter aller Sau sind und diese zudem sämtliche halbwegs
sitzenden Passagen (als Beispiel sei "Offerlunden" herangezogen) qualitativ nach unten ziehen. Würde also der
Vierer dem Frontmann das Mikrofon wegnehmen, damit er sich ausschließlich auf's durchaus akzeptable, zeitweise
sogar abwechslungsreiche Riffing konzentriert und stattdessen jemanden krächzen lassen, der es wirklich kann,
käme der Haufen mit mehr Punkten davon. Nun aber zurück zur ersten Formation.
Ähnlich den vergangenen Glanztaten schaffen Grenjar raue Lieder, ordentliche Portionen Atmosphäre natürlich
mit inbegriffen. Alle vier Stücke stellen zusammen den absoluten Höhepunkt jenes Scheibchens dar, obwohl "En
Varde Reiser..." aufgrund seiner wiederholenden Parts sowie den dadurch entstandenen zehn Minuten ein kleines
bisschen zu sehr gestreckt wirkt. Nichtsdestotrotz kreiert das Quintett selten schöne Klangwelten, was sowohl
an den unglaublich stimmungsvollen Tonfolgen, der punktgenauen Darbietung sowie des spannenden Aufbaus jeder
einzelnen Nummer liegt. Darüber hinaus bestätigen Kvitrim & Co. eines von vielen bekannten Sprichwörtern - Je
weniger [Elemente], desto besser [das Ergebnis]. Weitere Worte über kleine künftige Evergreens à la "Naar
Skogen Lokker" zu verlieren, würde meine Faszination über jene Lieder nur bremsen.
Fazit: Grenjar allein rechtfertigt den Kauf von "Svart Sammensvergelse". Bezüglich Vantro müssen in zukünftigen
Releases Verbesserungen vernehmbar sein, wenn sie nicht im Sumpf des langweiligen Mittelmaßes versinken wollen.
Es bleibt abzuwarten, wie die beiden Bands sich entwickeln... |
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