|
Zwei der momentan vielversprechendsten Truppen des schwarzmetallischen Sektors geben sich auf vorliegendem
Tonträger die Ehre, welcher von dem relativ unbekannten Label Lyderhorn Records veröffentlicht wurde. Sowohl
Grenjars als auch Kargvints Spielstil kann man am besten mit den alten, misanthropischen, schleppenden
Werken vergleichen, wobei ihre Songs nicht nur aus stumpf übernommenen Zitaten bestehen.
Seite A beginnt, alphabetisch korrekt, mit den Skandinaviern. Kratzende, schwermütige Riffs sowie ein
überraschend sauber abgestimmtes Schlagzeug eröffnen den ersten Beitrag. Später setzen die mit Hall unterlegten
Vocals an, deren Spektrum von Krächzen bis zu schmerzerfülltem Wimmern beziehungsweise Schreien reicht. Der
Aufbau von "Av Eldre Kunst" weiß darüber hinaus zu überzeugen: Mehrere depressive Passagen werden gekonnt
aneinandergefügt, ohne den Eindruck zu erwecken, irgendwelche möglichst schwarzseherischen Tonfolgen wahllos
zusammenzuklatschen. Es entsteht also eine Art Kreislauf gen Abgrund. Höhepunkt des ganzen Schauspiels sind
die zum Schluss vorgetragenen soliähnlichen Einlagen - beeindruckend schön dargebracht. Einziges Manko an
diesem Lied ist der zuvor kurz erwähnte, unausgewogene Mix zwischen den einzelnen Instrumenten. Verglichen mit
den früheren Werken von Mehimoloth und seinen Konsorten vergebe ich "lediglich" acht Zähler an ihren
Beitrag.
Wesentlich rauer und daher ausgeglichener im Gesamtsound kommt hingegen Kargvint aus den Boxen gerauscht. Die
einfrierend kalt gestimmten Gitarrenwände bilden mit Hilfe der hasserfüllten Stimmparts eine unglaublich
erdrückende Atmosphäre, die von der im Hintergrund agiernden Drum-Dose nicht im Geringsten gestört wird. Zwar
baut Roac, Anführer jenes Projektes, im Gegensatz zu seinem Split-Partner, viel weniger Melodien in sein Stück
ein, weiß dafür aber umso besser, sie unter Vermeidung jeglicher möglicherweise auftretender Langeweile zu
verwenden. Das für Kargvint jedoch eher untypische Schluss-Solo wirkt ungeachtet der großen Qualität
einigermaßen "aufgezwungen". Trotzdem verdient "Stimmen aus der Tiefe" das Prädikat "beeindruckend".
Fazit: Sollte man sich auf den Einkaufszettel schreiben, wenn Interesse für die depressive Form des Black
Metals besteht. |
|