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Was gibt es zu diesem Album zu sagen? Nicht viel, wahrscheinlich. Gewisse Helden preisen ihm
Einzig-Göttlichkeitsstatus an, allein aus ihrem völlig unflexiblen Denken heraus. Manch einer vermutete schon
zum Erscheinungsjahr Kultstatus und vertritt diese Meinung noch heute. Ich lege mein Veto ein und sage:
"Thousand Swords" ist nicht einfach nur emotional tiefgreifend für eine Person und nicht schlicht Kult im Sinne
vieler. "Thousand Swords" ist nicht mal ein Muss! Es ist simpel und unkompliziert Black Metal in Reinkultur. So
soll es sein.
Die Atmosphäre ist ganzzeitlich von Hass erfüllt, während diesem Hass ein unbeugsam heroischer Anmut obliegt.
Trotz aller ideologischer Aggression wurde es geschafft, der allgemeinen Wirkungskraft eine solch derbe, fast
schon erschreckende Stärke hinzuzufügen, dass das Feeling innerhalb dieser 7 Liedgüter (+ Intro und Outro)
wahrhaftig altertümlich, unverbraucht, hart, stählern, kriegerisch und kampfeslustig erscheint. Auf "Following
The Voice Of Blood" hat Rob Darken noch größere Stücke geschaffen - melodisch dämmender, bewegender. Aber diese
überzeugend forsche Wut, die hinter der verhältnismäßig erhabenen Musik steckt, wurde nie, wirklich nie wieder
erreicht, wie eben auf "Thousand Swords". Der Herr selbst schaltet sich recht hintergründig ein, was seinen
knurrendenden Gesängen gar etwas Geheimnisvolles verleiht. Rein instrumental bekommt man genau das geboten, was
einen dieser Tage so harsch langweilt: Ursprung. In diesem Fall polnischen Ursprung. Denn wirklich überragend
sind gewisse Leistungen wirklich nicht - zielt man nur auf oberflächliches Perfekto-Getue ab. Denn hier zu
findenes Riffing ist schlicht toll. So simpel und fast schon rockig gehalten, so auch wirkungsvoll, aggressiv
und einflussreich. Dem schleicht sich zeitweise ein Keyboard bei, das mit seinen atmosphärischen Chören quasi
den Grundstein für nachfolgende Projekte wie Lord Wind legte. Soll heißen, es wirkt in erster Linie absolut
top plaziert. Hinzu kommt seine Ausdrucksstärke, die sich durch wirkungsvolle Seltenheit und dementsprechend
stolze Darbietung selbst garantiert. Fast schon kathedralisch erscheint dieses hier so entscheidend wichtige
Instrument. Dem in nichts nach steht Capricornus' fulminantes Drumspiel, welches nicht mehr Wiedererkennungswert
inne haben könnte. Stark beckenbetont geht der Mann zur Sache und lässt alle Zweifel an seinen musikalischen
Qualitäten schwuppdiwupp dahinschwinden.
Begeisterung ist es nicht, was dieses Album entfacht. Nein, es ist Hass und Wut. Eigenschaften, die "Thousand
Swords" so dermaßen ehrlich machen. Und was es letztlich zu einem der wichtigsten Black Metal-Scheiben der
letzten Dekade wachsen ließ. Das glaubwürdigste Stahl im Schmelztiegel Polens. Fantastisch! |
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