GODKILLER

The Rebirth Of The Middle Ages (MCD 1996)


Angeregt zu diesem Review hier hat mich jenes vom John Gill über Godkiller's vorletztes Machtwerk "The End Of The World". Beim Lesen wurde mir auf ein Neues klar, welche Klasse hinter dieser Einmann-Band aus Monaco steckt. Doch diese Tatsache zählt nicht nur für besagtes Album, nein, schon vorher wusste Mastermind Duke Satanaël eine Welt zu erschaffen, die unvergleichlich ist. Allerdings unter einem völlig anderem Mantel: den des reinsten Black Metals. Was der Duke auf "The Rebirth Of the Middle-Ages" zusammengebraut hat, stellt meines Erachtens ein Monument in der gesamten Schwarzstahl-Historie dar. Durch und durch eigenständig, originell und unverwechselbar ist diese MCD eine Ansammlung an den innigsten Gefühlen, die den Begriff Black Metal definieren: Hass, Melancholie, Stolz, Wut, Verzweiflung und so weiter. Dabei beweist der Gottesmörder auf ganzer Ebene, welch feines Näschen ihm gewachsen ist wenn's um's Komponieren geht. Im Endeffekt bleibt immer Dramatik zurück, die mitreißender kaum sein könnte. Dazu bedient er sich den verschiedensten Mitteln auf beinahe leichtfüßige Art und Weise: sehr stark an Vikernes erinnernde Gesangsdarbietung, schreiende Gitarren und ein Keyboard, dem meist die schon fast bandtypischen Fanfaren entweichen und somit dem Titel dieser Mini alle Ehre macht. Majestätik und Erhabenheit scheinen zuweilen durch die Stücke - ein herrliches Geschehen. Viel mehr fällt mir dazu auch leider nicht ein. 
Eine Sache jedoch, die ich in Verbindung mit Godkiller und dem vorliegenden Meilenstein zur Ansprache bringen muss, ist das Nichtvorhandensein von dem "The End Of The World"-Original-Stück. Auf gleichnamigem Album befindet sich nämlich "lediglich" ein Remix von erwähntem Track. Dabei ist die ursprüngliche Version nicht nur schlicht perfekt und mit ihrer vertonten Endzeit bis heute ein unumstößlicher Evergreen meinerseits, sondern sie hätte auch noch optimal auf "The Rebirth Of The Middle Ages" gepasst. So musste dann "On The Way To The Battlefield/Path To The Unholy Frozen Empire" (ganz knapp) den Platz des MCD-Highlights einnehmen, aber egal, dieses Werk hat keine Schwächen, ist schier fantastisch. In seiner Individualität und Originalität wird diese Göttergabe immer einzigartig bleiben.

9,5/10

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sic
08.11.2003