GOATLORD

Distorted Birth: The Demos (2CD 2003)


"Old school" ist wohl das Erste gewesen, was mir nach dem Einlegen dieser Doppel CD eingefallen ist und das nicht zu Unrecht, wie sich bei näherer Betrachtung herausstellen sollte. Bestehend aus den Demos I und II aus den Jahren '87 und '88 und der Promo '91 (wobei das zweite Demo "Sodomize The Goat" mit knapp 70 Minuten das Herzstück darstellt), wird in den Lyrics kein Klischee ausgelassen und sogar das Cover wurde, wie sollte es auch anders sein, von einem gewissen Herrn Moyen gezeichnet. 
Der dargebotene Stil und die Produktion ist den Zeiten der Erstveröffentlichungen angepasst und so poltert und scheppert die Mixtur aus Black, Death, Thrash und Doom Metal vor sich hin, dass es eine wahre Freude ist. Es sei an dieser Stelle jedoch erwähnt, dass der Black Metal Anteil nur sehr gering ist und dem durchschnittlichen "frühe Neunziger BM only"-Hörer wohl nicht auffallen dürfte. Schnelle Lieder wie "Blood Monk" oder "Underground Church" sind einfach bestens geeignet für eine Nacht mit Leder, Bier und Nieten, aber da hört es dann auch schon auf, denn die Langsameren tragen nicht zu dem wahrscheinlich angestrebten musikalischen Tiefsinn, sondern größtenteils nur zur Langeweile bei und so werden alle Atmosphäre-Fetischisten und die, die nach philosophischem Tiefgang suchen, wohl nichts mit "Distorted Birth: The Demos" anfangen können. Allen biersaufenden Kuttenträgern hingegen und denen, die es noch werden wollen, lege ich diese Doppel CD wärmstens ans Herz, viel mehr alte ziegen- verherrlichende Metal Schule geht nun wirklich nicht.
Für mich bleiben trotz des negativen Lahmarsch-Aspekts und inklusive Nostalgie-Bonus noch faire 6 Punkte stehen. Vor 15 Jahren wären es sicherlich noch mehr gewesen, doch heutzutage gibt es einfach Bands, die die Messlatte einige Stufen höher gelegt haben - man denke da beispielsweise an Nunslaughter.

6/10

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22.12.2003