GEASA

Fates Lost Son (2003)


Ein zweischneidiges Schwert haben uns die Iren mit dieser Scheibe vorgelegt. Auf der CD befinden sich nämlich zwei Demos der Band - das erste "Starside" von 1996 und das zweite "Fates Lost Son" von 2002. Und damit wird es uns nicht wirklich einfach gemacht, unterscheiden sich beide Demos sowohl stilistisch als auch qualitativ sehr. 
Zu Beginn werden wir mit "Fates Lost Son" konfrontiert. Als ich die ersten Töne vernommen hatte, war ich mir nicht wirklich sicher, ob diese Veröffentlichung wirklich in einen Black Metal-Index hineinpasst, denn zu unschwarzmetallisch ist das letzte Demo ausgefallen. Mit einer ziemlich langweiligen Mixtur aus Pagan Metal, Gothic, Death und Rock dudelt der erste Teil vor sich hin und beeindruckt den Hörer so gut wie gar nicht. Im Gegenteil, der cleane Gesang fängt nach spätestens 2 Versen an rumzunerven und die Riffs zaubern nicht viel mehr als ein müdes Gähnen auf das Gesicht des Enttäuschten. Nicht, dass Geasa ihre Instrumente nicht beherrschen würden oder ähnliches, aber das, was sie damit schaffen, wirkt künstlich und irgendwie unfertig. Das Bemühen um Originalität und Abwechslung lastet schwer auf der Wirkung von "Fates Lost Son" und beteiligt sich somit gewichtig am Desinteresse diesem Demo gegenüber. 
Anders wird es allerdings, wenn der erste Song vom 96er Scheibchen "Starside" seine Runden im Player dreht. Da fahren Geasa nämlich ein richtiges Black Metal-Geschütz auf. Ursprünglich und ohne viel Getue präsentieren sie sich in schönem, schwarzem Gewand und verzücken die Lauscher mit einer Mischung aus Graveland und Darkthrone. Sehr nordisch und "true" scheint die Musik und dürfte wohl vor allem die Puristen erfreuen, denn dadurch glänzen auch die Riffs in besserem Licht und geschickte Tempowechsel erzeugen einen gewissen Grad an Spannung. 
Man fragt sich, welcher Teufel Geasa geritten haben mag, dass sie eine solch negative Entwicklung durchgemacht haben. Somit ist die Investition in diese CD vorher gründlich zu bedenken, denn wo Teil 1 durchaus enttäuscht, da begeistert Teil 2 umso mehr.

6/10

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sic
18.05.2003