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Furia kommen aus Frankreich und bestehen aus sechs Köpfen.
Gemäß ihren
eigenen Aussagen spielen sie melodischen Death/Black Metal, wobei man sich
mit diesem Begriff kein Bild machen kann, welches repräsentativ wäre - dafür ist
ihre Musik zu komplex, um sich mit drei Wörtern beschreiben zu lassen.
Nach drei Demos und einem Vorgänger-Album liegt mir nun das zweite Album
bereit: "Un Lac De Larmes Et De Sang" - Ein See von Tränen und Blut. Das ganze
beginnt mit "Ferme Les Yeux...", einem sehr atmosphärischen Keyboard-Intro, welches
ausschließlich mit weiblichem Gesang auskommt, was auf irgendein Gothic Rock
Album schließen lassen könnte. Auch der Nachfolger und gleichzeitige Titeltrack
beginnt ganz in der Gothic-Manier; schleppende Keyboard-Melodien treffen auf
sakrale Chöre... Spätestens mit dem Einsetzen der Vocals aber konnte ich mich
etwas beruhigen, da sich das ganze allmählich mehr nach Schweden-Death anhörte. Da läuten wohl bei den meisten die Children
Of Bodom Alarmglocken,
doch damit hat Furia nicht wirklich viel zu tun, da mir zur Zeit keine Schublade des Metals einfällt, an welcher sich Furia nicht bedient hätten.
Sicherlich liegt es auf der Hand, dass sich die Damen und Herren von Furia auch mal gerne Bodom,
Kalmah, Norther und Konsorten anhören, jedoch ist die Bandbreite größer, um
Furia in die CoB Schublade stecken zu können. Bei allem Variationsreichtum
muss ich sagen, dass mir persönlich der Mix aus traditionellem Metal, Gothic,
Death, sowie Spuren von Industrial und Black etwas zu bunt ist und der eigentlich
großen Atmosphäre nicht zugute kommt. Auch hatte ich stets das Gefühl, dass
ich das alles schon Mal von anderen Bands gehört hatte. Bei Furia muss man die
einzelnen Komponenten ihrer Musik eben bei zwanzig Bands zusammen suchen, als bei den üblichen 2-3, wie man es von manch anderer Band gewohnt ist.
Dies soll allerdings nicht heißen, dass ich Furia als Coverband sehe, immerhin klingt
jedes der 13 Lieder ziemlich eigenständig und man kann sie gut voneinander
unterscheiden. Der eine oder andere Track, der sich vom Rest deutlich distanziert, ist auch vorhanden, doch einen
absoluten Hammertrack gibt es nicht und das größtenteils gute Material flattert zum einen Ohr rein und zum anderen wieder
hinaus.
An der Aufmachung der CD und der Produktion gibt es nichts zu meckern; mit "Un
Lac De Larmes..." erwartet einen ein sehr schön gestaltetes Cover, welches das
16-seitige Booklet einleitet und mit ein paar Zeichnungen angereichert ist. Die Produktion ist sehr druckvoll und glasklar ausgefallen.
Furia bieten eine abwechslungsreiche, gut 45-minütige Reise, die sich vom
großen Rest etwas
abheben kann, sich jedoch - zumindest bei mir - nicht durchsetzen kann. |
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