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Hurra, Hurra, die Götter haben mich erhört! Endlich wieder traditioneller, norwegisch anmutender Black Metal.
Keine lahmen Schwedenriffs, keine futuristischen Cover. Nee, so was gibt's bei
den Kanadiern von Funeral Fog nicht, die halten alles primitiv, vom Cover, über das Booklet bis hin zur Musik.
Und Letztere ist in der Tat norwegischer, als es irgend geht und versprüht dabei ein nostalgisches Feeling,
das man beinahe schmecken kann. Dadurch dürfte natürlich schon klar sein, dass die 3 Herren mit ihrer Musik
keinen Blumentopf in Sachen Innovation gewinnen können, aber ich denke, darum geht es ihnen auch nicht. Hier
geht's einfach um Black Metal, dieses ganz spezielle Gefühl, diese Lust an der Musik und nicht um irgendwelche
Beweise technischer Fähigkeiten.
So sind die Patenonkel dieser CD dann bereits nach zweimaligem Hören herausgefiltert, denn der Einfluss, den
Fenris, Nocturno Culto sowie ein gewisser Herr Vikernes auf den musikalischen Werdegang Funeral Fogs hatten, ist
hier mehr als offensichtlich. Und so scheinen Shithammer (was für'n geiler Künstlername), Krall und Nokturnis
mächtig großen transsilvanischen Hunger bei den (Neu-)Aufnahmen zu diesem Demo verspürt haben, denn die Einflüsse
dieser Scheibe ziehen sich wie ein roter Faden durch die Lieder. Bereits der Anfang verdeutlicht dies: die
dünnen, chaotischen Gitarrenlinien, die auch noch in fast dem selben Soundgewand daherkommen wie angedeutete
Götterplatte und das primitive Drumming, unterstützt vom knurrenden Gesang, lassen einfach keinen anderen
Vergleich zu. Die Band hat es geschafft, dieses ursprüngliche und kalte Feeling von damals, wie man so schön
sagt, einzufangen und auf dieser Wiederveröffentlichung zu vertonen. So spielt sich das meiste dann auch im
Midtempo ab, ist aber dennoch nicht zäh, sondern wird vom Schlagzeug schön nach vorn getrieben, um dann
gelegentlich mal auszubrechen oder auch mal in langsamere Gefilde, wie zum Beispiel beim Titeltrack, zurück zu
fallen. Besagtes "Under The Black Veil" ist dann auch mein Lieblingsstück des Demos, da es einfach die Stimmung
des Black Metal einfängt, man könnte quasi sagen, es handelt sich um ein Stück nordischen Schwarzmetalls aus dem
Lehrbuch, denn es bietet einfach alles, was ein solches Lied braucht. Fieser Gesang, monotone Gitarren und Drums,
aufgelockert von gelegentlichen Tempowechseln, Black Metal, wie ich ihn nicht genug hören kann. Da wird auf
Technik gekackt und einfach das gespielt, was man im Herzen trägt. Ebenso empfehlenswert wäre auch "Order Of The
Dragon", welches von der Schlagzeugarbeit und vom Riffing her wiederum sehr an Burzums Frühwerke erinnert. Und
so wundert es mich nicht, dass das Trio dann zum Abschluss der CD noch "Ea, Lord Of The Depths" covert, bevor
ein Instrumental die CD ausleitet. Das Cover ist recht gut gelungen und hält sich strikt ans Original, allerdings
erreicht die Stimme nicht ganz den Wahnsinn des Counts.
So möchte ich zum Schluss nun allen traditionell eingestellten Black Metallern dieses wirklich gute Stück
schwarzen Stahls ans Herz legen. Zwar muss ich für Innovationslosigkeit (beim Bandnamen von Mayhem, bei der
Musik von Darkthrone und Burzum geklaut) ein, zwei Punkte abziehen, aber dennoch gefällt mir dieses Werk
wirklich gut und ich bin froh, dass die Band es noch einmal veröffentlicht hat, denn diese Platte hat es in
meinen Augen verdient. Da der Sound auch ok ist und gut zu der Musik passt, scheue ich mich nicht, den Jungs
aus Übersee eine gute Bewertung zu geben und spreche zudem noch eine Kaufempfehlung aus. |
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