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Gerade höre ich mir wieder mal das Debütalbum der Frankokanadier Frozen Shadows an, da kommt mir die Frage in
den Sinn, ob es zu diesem grossartigen Werk eine Besprechung bei Myrrthronth gibt. Denn eins ist ja wohl ganz
klar: "Dans Les Bras Des Immortels" ist eine der besten Veröffentlichungen der letzten Jahre und hat alle
Propaganda verdient, die es nur bekommen kann. Nun ja, bis dato gab es hier noch keine Rezension, aber das
ändert sich jetzt. Und vielleicht gibt es ja irgendwo hinter den sieben Bergen doch jemanden, dem noch nicht
von Glanz und Gloria dieser Formation vorgeschwärmt wurde...
Frozen Shadows spielen Black Metal in der Form, die es als einzige verdient hat, BM genannt zu werden:
aggressiv, bösartig, gewalttätig, kompromisslos. Man nehme etwas "Pure Holocaust", ein bisschen "In The
Nightside Eclipse", dazu eine Prise "Dark Medieval Times". Dann füge man eine extragrosse Portion Brutalität
hinzu und garniere das Ganze mit einem wahren Tier hinter dem Schlagzeug. Das Ergebnis ist die in meinen Augen
durchschlagendste BM-Veröffentlichung der letzten Jahre (Anmerkung: Ja, ich kenne Antaeus). Glücklicherweise
gesellt sich bei Frozen Shadows zur Zerstörungswut grosses kompositorisches Potential, und so ist "Dans Les
Bras Des Immortels" auch eins der besten Alben, die ich kenne. Diese Kanadier können einfach alles: packende
Riffs schreiben, grosse Melodien kreieren und schliesslich aus den einzelnen Zutaten ein stimmiges Ganzes
schaffen. Sieben Stücke überrollen den mit grosser Wahrscheinlichkeit begeisterten Hörer, eins intensiver als
das andere. Sieben mal Tod und Verwüstung, sieben mal Erhabenheit und Stärke. Hysterische
Überschall- abschnitte wechseln mit von majestätischen Keyboardklängen unterstützten epischen Passagen. In meinem persönlichen
Favoriten "Lunes Funèbres" gibt es zwischendurch sogar akustische Gitarren zu vernehmen, bevor das Chaos umso
gnadenloser wieder das Zepter in die Hand nimmt. Und wie hier nach Augenblicken der Entspannung ohne jegliche
Vorwarnung aus allen Rohren gefeuert wird, das versetzt mich auch heute noch jedes Mal in Begeisterung, meiner
Meinung nach einer der intensivsten BM-Momente überhaupt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt nach meinem Ermessen eigentlich keine Entschuldigung, dieses Meisterwerk nicht
zu besitzen.
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