FROZEN SHADOWS

Dans Les Bras Des Immortels (1999)


Gerade höre ich mir wieder mal das Debütalbum der Frankokanadier Frozen Shadows an, da kommt mir die Frage in den Sinn, ob es zu diesem grossartigen Werk eine Besprechung bei Myrrthronth gibt. Denn eins ist ja wohl ganz klar: "Dans Les Bras Des Immortels" ist eine der besten Veröffentlichungen der letzten Jahre und hat alle Propaganda verdient, die es nur bekommen kann. Nun ja, bis dato gab es hier noch keine Rezension, aber das ändert sich jetzt. Und vielleicht gibt es ja irgendwo hinter den sieben Bergen doch jemanden, dem noch nicht von Glanz und Gloria dieser Formation vorgeschwärmt wurde...
Frozen Shadows spielen Black Metal in der Form, die es als einzige verdient hat, BM genannt zu werden: aggressiv, bösartig, gewalttätig, kompromisslos. Man nehme etwas "Pure Holocaust", ein bisschen "In The Nightside Eclipse", dazu eine Prise "Dark Medieval Times". Dann füge man eine extragrosse Portion Brutalität hinzu und garniere das Ganze mit einem wahren Tier hinter dem Schlagzeug. Das Ergebnis ist die in meinen Augen durchschlagendste BM-Veröffentlichung der letzten Jahre (Anmerkung: Ja, ich kenne Antaeus). Glücklicherweise gesellt sich bei Frozen Shadows zur Zerstörungswut grosses kompositorisches Potential, und so ist "Dans Les Bras Des Immortels" auch eins der besten Alben, die ich kenne. Diese Kanadier können einfach alles: packende Riffs schreiben, grosse Melodien kreieren und schliesslich aus den einzelnen Zutaten ein stimmiges Ganzes schaffen. Sieben Stücke überrollen den mit grosser Wahrscheinlichkeit begeisterten Hörer, eins intensiver als das andere. Sieben mal Tod und Verwüstung, sieben mal Erhabenheit und Stärke. Hysterische Überschall- abschnitte wechseln mit von majestätischen Keyboardklängen unterstützten epischen Passagen. In meinem persönlichen Favoriten "Lunes Funèbres" gibt es zwischendurch sogar akustische Gitarren zu vernehmen, bevor das Chaos umso gnadenloser wieder das Zepter in die Hand nimmt. Und wie hier nach Augenblicken der Entspannung ohne jegliche Vorwarnung aus allen Rohren gefeuert wird, das versetzt mich auch heute noch jedes Mal in Begeisterung, meiner Meinung nach einer der intensivsten BM-Momente überhaupt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt nach meinem Ermessen eigentlich keine Entschuldigung, dieses Meisterwerk nicht zu besitzen.

10/10

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Erik
16.08.2002