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Dem ein oder anderen wird der Name "Morbid Symphony" noch etwas sagen, bei "Framferd" hingegen sind die
meisten mit ihrem Latein am Ende. Lediglich ein Demo namens "Morbid Human Nature" erblickte unter der
vorherigen Gruppenbezeichnung das Licht dieser unguten Welt. Die damalige Bandbesetzung hielt allerdings
nicht lange; man suchte deshalb neue Mitstreiter, wurde auch fündig, komponierte kurzerhand zwei Songs,
spielte jene ein und änderte den Bandnamen. Fertig ist die Zauberei.
Musikbezogen hat sich im Vergleich zu Morbid Symphony nicht viel geändert: Das von der großen Rausschmisswelle
übrig gebliebene Duo fabriziert weiterhin melodisch angehauchten Black Metal à la Kvist (wobei dieser
Vergleich mit Vorsicht zu genießen ist), der produktionell fast genauso wie die Landskollegen klingt. Weitere
Merkmale stellen die Flüster-Einlagen, nicht innovationslosen Keyboardpassagen sowie die eher mittelmäßige
Klampfenarbeit dar, deren Riffs teils erhabener, teils thrashiger Natur sind. Auch im Gebiet der Vocals ist
der Haufen durchaus um Vielfältigkeit bemüht: Binnen den ersten vier Minuten des Titeltracks hat das Hörorgan,
nebst der üblichen BM-Kost wie Krächzen oder Schreien, unter anderem Klagen, Flüstern sowie Chor-Gesänge
vernommen, welche zwar durchaus nett anzuhören sind, auf der anderen Seite aber nach mehreren Durchläufen im
geregelten Maße nerven. Tempobezogen bleibt man bei der Chamäleon-Art - kaum tritt eine Mid-Tempo-Passage
ein, gibt's kurz darauf kleine Piano-Einschübe, bevor es in den knapp zehnsekündigen High-Speed-Part geht.
Der Hörer stellt indes nach einiger Zeit fest, dass "lediglich" fünf bis sechs Passagen pro Lied verwendet
werden, welche, mitunter leicht abgeändert (zusätzliche Gitarren- beziehungsweise Klimpereinschübe),
nochmalig aus den Boxen hämmern.
Fazit: Melo-BM-Fans sollten mal reinhören, den anderen sei gesagt, dass hier kein Höhepunkt schwarzmetallischer
Klangwelten geschaffen wurde. Jedoch gehen angesichts des dargebotenen Ergebnisses sechs Punkte durchaus in
Ordnung. Schlussendlich bleibt zu sagen, dass vorliegendes Werk bei Interesse durch die Band zu beziehen ist.
Es heißt abwarten und Tee trinken, wie sich Framferd weiterentwickeln werden... |
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