FOLGE DEM WIND

Hail The Pagan Age (Demo 2004)


Sie mögen selten sein, aber es gibt sie trotz allem noch: junge Bands, deren erstes Lebenszeichen nicht schreiend unreif ausfällt. Zu dieser schützenswerten Spezies zählt auch eine Formation aus Baguettanien, deren Name dem gleichen "Genie" entsprungen sein könnte wie Blut Aus Nord: Folge Dem Wind. Die Gallier haben vor einigen Monaten ein Debütdemo vorgelegt, das für den Titel "Demo des Jahres" auf alle Fälle zumindest nominiert werden muss.
"Hail The Pagan Age" ist ein vergleichsweise kräftig und bei aller Unpoliertheit durchaus transparent und detailfreudig produziertes Stück klassisch-rohen Black Metals. Schwungvoll und abwechslungsreich präsentiert man vier Lieder, die neben den obligatorischen norwegischen Einflüssen auch hin und wieder an alte Behemoth-Werke oder eine schnellere Version von "Thousand Swords" erinnern. Doch das sollen nur ungefähre Anhaltspunkte sein, keine Plagiatsvorwürfe, denn FDW haben durchaus eigene Ideen. Und was viel wichtiger ist als stilistische Einzigartigkeit: die Gruppe hat ganz offensichtlich Potential. "HTPA" mag "nur" ein erstes Demo sein, doch die vorliegenden Kompositionen lassen auch viele etablierte Combos ziemlich alt aussehen. Am meisten begeistert mich dabei, wie ausgereift das Gespür der Band für flüssige Arrangements ist. Ohne dieses wären die bei aller Rohheit auch immer subtil melodischen Riffs sicher nur die Hälfte wert. Denn was nützte aller Saitenzauber, wenn die Lieder zwischen Angriffslust und Epik in ihre Einzelteile zerfallen?
Ein anderer, besonders bei jungen Bands häufig anzutreffender Gegner des genussvollen Musikkonsums ist ein inkompetenter Mensch auf dem Schlagzeughocker. Doch auch in diesem heiklen Punkt wissen Folge Dem Wind zu überzeugen und sogar mehr als das. Der Stöckeschwinger der Truppe ist nämlich nicht nur ausreichend qualifizert, um nicht zu stören. Nein, der gute Mann sorgt mit seinem akzentuierten Spiel und wunderbar krachenden Becken dafür, dass ich von den Franzosen noch mehr angetan bin. Als weiteres positives Detail könnte ich jetzt noch lobend erwähnen, dass auch der Bass aktiv ins Geschehen eingreift, was mir persönlich ja immer sehr gefällt. Doch ihr habt sicher längst gemerkt, dass ihr um den Erwerb von "Hail The Pagan Age" nicht herumkommt. Deshalb kann das Fazit auch eher kurz ausfallen: FDW - Freude am Hören.

8/10

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Erik
06.10.2005


Redaktionsbewertung:
azaghal - Wolfsgrimm -
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Erik 8 Necrowolf -
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Amicus 8,5
Gesamtdurchschnitt: 8,2