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Adipocere kennen wirklich keinen Anstand. Auf jedes gute Album, das die Franzosen veröffentlichen, kommt
mindestens ein halbes Dutzend absolut überflüssiger Machwerke, die einzig zur Ohrenfolter taugen. Ein Beispiel
dieser Infamie dreht sich momentan in meinem CD-Spieler, das Album "Black Flames" des finnisch-ungarischen
Projektes Finnugor.
Die Musiker hinter Finnugor scheinen meinen Geschmack ganz genau zu kennen, haben sie es doch peinlichst
vermieden, irgendwelche Elemente auf CD zu verewigen, die mir ein paar lobende Worte abringen könnten. Und
nicht nur das, sie haben es sogar fertig gebracht, wirklich ALLES zu bieten, was mir gewöhnlich den Kamm
schwellen lässt. Das fängt beim armseligen Cover an, setzt sich bei den schaurigen Kitschkeyboards fort
und hört mit dem beschissenen Drumcomputer noch lange nicht auf. Der ausdruckslose Sprech-Knurr-Gesang wäre
da noch zu erwähnen und die substanzlose Produktion verbessert meine Laune auch nicht wirklich. Dass die
Gitarren gelegentlich Heavy-Metal-Fröhlichkeit verbreiten, die dem schwarzmetallischen Anspruch von Finnugor
nun so gar nicht entspricht, ist angesichts der sonst gebotenen "Qualität" ein fast schon vernachlässigbares
Detail. Zum Ende der CD versucht man sich dann noch an ein paar Techno-oder-was-auch-immer-Beats. Wie dieses
grausam beginnende Experiment endet, kann ich leider nicht sagen, ich habe die CD dem Mülleimer überantwortet,
bevor mein Tag völlig versaut war.
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