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Welch geschickte Namenswahl, sag ich da nur. Das lässt doch von vornherein auf originelle und dennoch innige
Musik hoffen, strahlt das Konzept der Deutschen in seiner Direktheit doch reizvoll viel Charme aus. Wenn
sich der atmosphärische Schein an Misanthropie in einer überzeugenden Musik verwirklicht, stünde uns Großes
bevor. Doch sei's drum, der Fall ist's nicht.
So überrascht "Feindbild Mensch" zwar eröffnend mit treibendem und gefallendem Riffing, das trotz des
ungewöhnlichen Sounds Interesse weckt, versickert jedoch alsbald in gut differenzierbarem, aber absolut
belanglosem BM-Gemurmel. Vorrangig in mittlerem Tempo zelebrierend, bietet man dem schon vorahnend
enttäuschten Gehör absolut nichts, was auch nur annähernd bewegen könnte - weder emotional noch ärschlich.
Zwar trifft auch hier die von Myrrthronth'schem Urgestein aufgestellte Statistik-These zu, die besagt, dass
trotz Einfallslosigkeit / Unfähigkeit gewisse Treffer gelandet werden müssen, aber darauf kann man den Erfolg
eines Releases auch nicht stützen. Mir tut es beinahe leid, aber die Tracks auf diesem Demo sind einfach zu
unnötig. Der Absicht, menschenfeindliche Musik zu schreiben, wird man jedenfalls nicht gerecht, trotz aller
Abwechslung und der erwähnten Thematik.
Atmosphäre ist Tabuthema für diesen 4-Tracker. Zu selten sind einfach solche Passagen, in denen wirkungs-
und effektvoll eine handeigene Notenfeder geschwungen wurde. Selbst vorzuweisende Produktion ist durchaus
annehmbar und versprüht sogar ansatzweise Altertumsschmelz. Realistisch zu bewerten soll hier aber meine
Pflicht sein und da bleibt mir nun mal nichts anderes übrig als... |
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