ETHEREAL WOODS

Thickthorn (CD 2004)


Durch den Presserummel von wegen "Raw, necro, mid-tempo Black Metal with sad, dreamy, and melancholic keyboards" habe ich mir natürlich meine Gedanken gemacht, die sich aber letztendlich doch nur halbwegs bestätigt haben. 
"Raw" mag ja noch irgendwo stimmen, wenn auch nicht gerade ohrenfeindlich, doch an sich wird hier eher simpel gehaltener Schwarzmetall mit dem gewissen Schuss "schöne Melodien" geboten. Neben Syntheziser gibt es hier auch noch, lass mich lügen, einen Trommelapparat. Das Ganze entwickelt sich zu einer relativ hörbaren Träumeratmosphäre mit wiederkehrenden Passagen und treibendem Rhythmus. Etwas gewöhnungsbedürftig erscheint der Gesang, welcher eher clean als klischeehaft vorgetragen ist. Und von der Aufnahme her könnte man meinen, dass das Mirkofon im hinteren Teil des Aufnahmeortes aufgestellt wurde. Demzufolge empfinde ich die Stimme leicht versetzt und entfernt vom eigentlichen Geschehen. Der Rest der Produktion klingt allgemein nach gut ausgestattetem Proberaum, also keine großartige Spur von Garagengewand. Manch ein Song, wie "The Eternal Battle" erinnert mich zunehmend an Black Circle, mit der schleppenden Melancholie, welche nachher durch Hochschalten des Tempos wieder verschwimmt. Andere hingegen, so der Titelsong, lassen etwas missgeschicktes Komponieren bzw. Einsetzen von Instrumenten vermuten. Der hier schlagende Drumtakt klingt viel zu monoton und nervig, als dass ein Genuss entstehen könnte. Glücklicherweise erstreckt sich das aber nicht über den ganzen Song. Nachfolgender Vertreter, "The Woods Of Ancient Dreams" mag da schon viel eher gefallen. Besonders die majestätisch anmutende Klangfolge entfaltet eine anziehende Wirkung. 
Insgesamt recht nette, wenn auch etwas mehr melodisch angehauchte Scheibe, mit überwiegend durchdachter und arrangierter Spielweise.

5,5/10

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psephos
30.11.2004


Redaktionsbewertung:
azaghal 4,5 Argathon -
Laeknishendr - Johannes -
Erik 4 psephos 5,5
sic - Amicus 6
IT -
Gesamtdurchschnitt: 5,2