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Nach "Monumension", die es einem aus meiner Sicht nicht gerade einfach machte, sich einem zu offenbaren, fragte
ich mich, ob das neue Epos dieser vielleicht besten Pagan/Viking Metal (definiert es wie ihr wollt) Gruppierung
eher die kurz eingeschlagene Death Metal Seite von "Mardraum" wiedergibt oder einem ein ebenso kompliziertes
Werk vorliegt wie genannte Letztveröffentlichung. Die erfreuliche Antwort ist keines von beidem, sondern eine
anschauliche Rückbesinnung zu "Frost" und "Eld" Zeiten, ergo größenteils Gänsehaut
ver- ursachende Pagan Hymnen, zwar nicht in der rauen Variante wie früher, sondern technisch wesentlich weiter und ausgereifter. Aber das
kann dieser speziellen Art, die Enslaved nun einmal generell vorweisen, eigentlich nur gut tun.
Die meist im (recht kurz gehaltenen) Bereich von 5 bis 9 Minuten agierenden Stücke tragen den aufgeschlossenen
Hörer über weite Flächen der wunder- schönsten imaginären Landschaften. Und die Stimme wechselt gekonnt zwischen
cleanen und rauen Vocals, soll heißen keine völlige Abkehr vom Black Metal ist vorzufinden, glücklicherweise.
Der obligatorische Opener beginnt mit ruhigen Akustikgitarrenklängen und steigert sich zu genialen Melodiebögen,
wechselnd von wunderschön bis rau und kalt, die so einfach nicht mehr loszuwerden sind. Das imo gelungenste
Stück "As Fire Swept Clean The Earth" mit seinen geradezu hypnotischen Gitarrenwänden, eingebettet von tiefster
Melancholie seitens des Wortgebers, ist für mich allein schon Vorzeigeobjekt für die Genialität dieser Scheibe.
Wenn jemand, dem auch nur eine der älteren Enslaved Veröffentlichungen zusagt, mit dieser Scheibe nicht
zufrieden sein könnte, wäre mir dies ein Rätsel. Einige Stücke brauchen natürlich ihre Hördurchgänge zum warm
werden und Leidenschaft entfachen, aber das dürfte wohl nach "Monumension" niemandem mehr negativ auffallen.
Nicht ihre beste Scheibe, hab ich allerdings auch gar nicht erwartet, drum setzt's: |
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