ENDSTILLE

Operation Wintersturm (CD 2002)


:: Review I ::

Um ihr Anliegen machen die vier Kieler kein allzu großes Geheimnis: ENDSTILLE wird den Kommerz aus Deutschlands Black Metal vertreiben!
Mit 'Operation Wintersturm' starten sie in diesem Feldzug nun ihre bereits zweite Offensive, die sich als 8 Tracks umfassender, alles hinwegfegender Blitzkrieg räudigsten War Metals entpuppt. Dabei ensteht das Gefühl, als wolle die Band in einem Zug neben dem schnöden Kommerz auch gleich noch die komplette Menschheit mit ausrotten. Denn erbarmungslos bombardieren die Songs die Gehörgänge von der ersten bis zur letzten Sekunde, bevor sich mit dem Outro die große Endstille über das Schlachtfeld legt.
Aggressives, geradliniges Riffing ohne überflüssige Schnörkel beherrscht die Szenerie - absurd der Gedanke, hier nach lieblichen Keyboardklängen Ausschau zu halten. So entsteht eine Kälte, die durch den heiseren Kreischgesang, teils zeitgleich kombiniert mit bösartigen Growls und durch das gnadenlos hämmernde Schlagwerk zu ihrer vollen Entfaltung gelangt. Auffallend hierbei ist der für Black Metal Verhältnisse eher untypisch dominierende Bass, der in die Songs als weitere Zutat eine bedrohlich-beklemmende Atmosphäre einfließen lässt. Zudem schafft er es, den ansonsten eher dezenten Gitarrenlinien Schärfe zu verleihen und dadurch den Wiedererkennungswert der einzelnen Songs entscheidend mitzuprägen. 
Was die vier Streiter aus Deutschland's hohem Norden nach nur einem vorangegangenem Demo auf dieser Full-Length-CD-R präsentieren, kann sich wirklich mehr als sehen lassen. Produktion sowie Aufmachung/Artwork können ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen. Allein den ein oder anderen Text hätte ich mir noch gewünscht, um die Thematik noch besser nachvollziehen zu können. Wessen Interesse geweckt wurde, kann das Werk unter folgender Email ordern:
endstille@foni.net

9/10

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Laeknishendr
28.07.2002

 

:: Review II ::

Unbestritten steht bereits nach kurzem Durchhören des ersten Longplayers der norddeutschen Kampftruppe Endstille fest, dass es sich hierbei um ein brachiales, schwarzmetallisches Donnergewitter handelt, welches gnadenlos über den Hörer hereinbricht und diesem aufgrund der dargebotenen stürmenden Geschwindigkeit vollkommen den Atem raubt. Bis auf "Discovering Rapture As An Art" und "Endstille" - es hat so den Anschein, als hätte man die beiden Nummern nur dazugepackt, um die Gesamtspielzeit ein wenig in die Länge zu ziehen - prügeln die vier bestialischen Kriegsfanatiker wie besessen auf alles und jeden ein, als gäbe es kein Morgen mehr. 
Da ich selbst ein eingefleischter Fan in Sachen "Overspeed Black Metal" bin, fällt mir bei dem vorliegenden Release auf der Stelle klar und deutlich auf, dass Endstille hier doch sehr an Variabilität und Melodie gespart haben. Ergo leidet vor allem der atmosphärische Effekt darunter und reduziert sogleich das Hörbedürfnis auf ein trauriges Drittel. So kompromisslos man auch vorgehen mag, aber ein wenig Abwechslung würde einem derartig zermalmenden Knüppelwerk dunkler Künste nicht schaden. Auch wenn es am Sound der Scheibe selbst grundsätzlich nichts zum Aussetzen gibt, wirkt "Operation Wintersturm" als Gesamtheit ziemlich unmarkant und versumpft meiner Meinung nach ein bisschen zu sehr in Eintönigkeit. Technisch betrachtet fällt einem jedoch schon ein glühender Funke ins Ohr: Die ungezügelten Barbaren setzen auffallenderweise bei so manchen Passagen auf relativ stark dominierenden Bass, der für Black Metal-Verhältnisse eher eine Seltenheit ist und der präsentierten bitterbösen Aggressionsladung zwar dazu noch einen wahrhaft bedrohlich anmutenden Flair verpasst, jedoch nichts am monotonen Grundgerüst ändert. 
Fazit: Wer jegliche subtile Melodieläufe verabscheut und primär Wert auf übermäßige Brutalität und Schnelligkeit legt, darf hier bedenkenlos zugreifen. Allen anderen sei geraten: "Finger weg!" Somit lautet mein Endresultat: "Glatter Durchschnitt!"

5,5/10

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Necrowolf
09.07.2005