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:: Review I ::
Um ihr Anliegen machen die vier Kieler kein allzu großes Geheimnis: ENDSTILLE wird den Kommerz aus
Deutschlands Black Metal vertreiben!
Mit 'Operation Wintersturm' starten sie in diesem Feldzug nun ihre bereits zweite Offensive, die sich
als 8 Tracks umfassender, alles hinwegfegender Blitzkrieg räudigsten War Metals entpuppt. Dabei ensteht
das Gefühl, als wolle die Band in einem Zug neben dem schnöden Kommerz auch gleich noch die komplette
Menschheit mit ausrotten. Denn erbarmungslos bombardieren die Songs die Gehörgänge von der ersten bis zur
letzten Sekunde, bevor sich mit dem Outro die große Endstille über das Schlachtfeld legt.
Aggressives, geradliniges Riffing ohne überflüssige Schnörkel beherrscht die Szenerie - absurd der Gedanke,
hier nach lieblichen Keyboardklängen Ausschau zu halten. So entsteht eine Kälte, die durch den heiseren
Kreischgesang, teils zeitgleich kombiniert mit bösartigen Growls und durch das gnadenlos hämmernde Schlagwerk
zu ihrer vollen Entfaltung gelangt. Auffallend hierbei ist der für Black Metal Verhältnisse eher untypisch
dominierende Bass, der in die Songs als weitere Zutat eine bedrohlich-beklemmende Atmosphäre einfließen lässt.
Zudem schafft er es, den ansonsten eher dezenten Gitarrenlinien Schärfe zu verleihen und dadurch den
Wiedererkennungswert der einzelnen Songs entscheidend mitzuprägen.
Was die vier Streiter aus Deutschland's hohem Norden nach nur einem vorangegangenem Demo auf dieser
Full-Length-CD-R präsentieren, kann sich wirklich mehr als sehen lassen. Produktion sowie Aufmachung/Artwork
können ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen. Allein den ein oder anderen Text hätte ich mir noch gewünscht,
um die Thematik noch besser nachvollziehen zu können. Wessen Interesse geweckt wurde, kann das Werk unter
folgender Email ordern: endstille@foni.net
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:: Review II ::
Unbestritten steht bereits nach kurzem Durchhören des ersten Longplayers der norddeutschen Kampftruppe Endstille
fest, dass es sich hierbei um ein brachiales, schwarzmetallisches Donnergewitter handelt, welches gnadenlos
über den Hörer hereinbricht und diesem aufgrund der dargebotenen stürmenden Geschwindigkeit vollkommen den
Atem raubt. Bis auf "Discovering Rapture As An Art" und "Endstille" - es hat so den Anschein, als hätte man
die beiden Nummern nur dazugepackt, um die Gesamtspielzeit ein wenig in die Länge zu ziehen - prügeln die vier
bestialischen Kriegsfanatiker wie besessen auf alles und jeden ein, als gäbe es kein Morgen mehr.
Da ich selbst ein eingefleischter Fan in Sachen "Overspeed Black Metal" bin, fällt mir bei dem vorliegenden
Release auf der Stelle klar und deutlich auf, dass Endstille hier doch sehr an Variabilität und Melodie gespart
haben. Ergo leidet vor allem der atmosphärische Effekt darunter und reduziert sogleich das Hörbedürfnis auf
ein trauriges Drittel. So kompromisslos man auch vorgehen mag, aber ein wenig Abwechslung würde einem derartig
zermalmenden Knüppelwerk dunkler Künste nicht schaden. Auch wenn es am Sound der Scheibe selbst grundsätzlich
nichts zum Aussetzen gibt, wirkt "Operation Wintersturm" als Gesamtheit ziemlich unmarkant und versumpft
meiner Meinung nach ein bisschen zu sehr in Eintönigkeit. Technisch betrachtet fällt einem jedoch schon ein
glühender Funke ins Ohr: Die ungezügelten Barbaren setzen auffallenderweise bei so manchen Passagen auf
relativ stark dominierenden Bass, der für Black Metal-Verhältnisse eher eine Seltenheit ist und der
präsentierten bitterbösen Aggressionsladung zwar dazu noch einen wahrhaft bedrohlich anmutenden Flair verpasst,
jedoch nichts am monotonen Grundgerüst ändert.
Fazit: Wer jegliche subtile Melodieläufe verabscheut und primär Wert auf übermäßige Brutalität und
Schnelligkeit legt, darf hier bedenkenlos zugreifen. Allen anderen sei geraten: "Finger weg!" Somit lautet
mein Endresultat: "Glatter Durchschnitt!" |
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