ENDSTILLE

Navigator (CD 2005)


Also ich muss ja sagen, ich bin tatsächlich überrascht! Denn da wo mir vorangegangene Veröffentlichungen dieser deutschen Truppe in Bezug auf die genutzte Thematik bis hin zur musikalischen Seite lediglich gelangweilt hochgezogene Augenbrauen bescherten und mir in Gedanken bereits ein schon zum Teil vorbereiteter Verriss in den Fingern juckte, da sitze ich nun andächtig und frage mich, woher plötzlich diese Musik kommt, die mich so interessiert aufhorchen lässt...
So entscheiden sich Endstille auf ihrem aktuellen Werk bereits nach dem ersten Ping ("...und bitte nur ein einziges Ping, Vassilli"), dem Hörer nicht gleich wie kaputt um die Ohren zu knüppeln, sondern überraschen mit stampfendem Hass, der sich massiv und erhaben aus den Lautsprechern wälzt und eine ähnliche morbide Stimmung verbreitet, wie etwa das Frontcover oder die im Booklet verwendeten Abbildungen. Und diese anfängliche Überraschung setzt sich auch im weiteren Verlauf fort, denn auch wenn sich Stück Nr. 2 "Navigator" wieder auf den Knüppel aus dem Sack besinnt, so zeigt sich die Band doch auf ihrem 4. Album innerhalb von 4 Jahren variabler als je zuvor. Ständig wechseln rasende Aggression mit zornigen, teilweise melancholischen Passagen im mittleren und steigenden Tempo, der Ausklang "Endstille (Leichnam)" wirkt sogar fast schon hypnotisch.
Und ich muss sagen, dass der Band diese Spielweise ausgesprochen gut steht, denn auch wenn Hochgeschwindigkeitsfanatiker nunmehr nur noch bedingt auf ihre Kosten kommen, wirkt "Navigator", auch dank seines runtergestimmten und finsteren Gesamtklangs, um einiges apokalyptischer als zuvor. Und auch wenn die Speerspitze des deutschen Black Metals für mich immer noch andere Gruppen bilden, konnten Endstille mit diesem Werk einen eingefleischten Kritiker ihres Schaffens dennoch überzeugen ...und das will erst mal gekonnt sein!

8/10

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Wolfsgrimm
23.06.2005

 

:: English version ::

I have to admit I'm really surprised! Because where once have been only boring subject matters and also boring music that made my eyelids close, there now come tunes that make me listen attentively. 
Endstille decided not to club around the listeners ear after the first Ping ("...and please just a single Ping, Vassilli"), but they surprise with stomping hate rolling out of the speakers in a massive and august way, provoking a morbid mood just as the frontcover and the pictures used in the booklet. And this surprise continues even if the second track "Navigator" again concentrates on clubbing and bashing. With their fourth release within four years the band shows more variability than ever before. Raging aggressions constantly vary with angry and sometimes melancholic parts in mid- and rising-tempo, the final "Endstille (Leichnam)" affects almost hypnotic. 
And I have to say that the band fits this play markedly well. Evene if highspeed-fanatics don't get their money worth, "Navigator" acts more apocalyptic than ever, due to the down-pitched overallsound. Even if germans black metal spearhead is made of other bands for me, Endstille know how to convince a critic... and that's saying something!

Translated by dante

Redaktionsbewertung:
azaghal 9 psephos -
Laeknishendr 9 Amicus 7
Erik 9 odium -
sic 7 Wolfsgrimm 8
IT 7 Mondtus -
Argathon 10 Ewigkeiten 5
Gesamtdurchschnitt: 7,9