ELYSIAN BLAZE

Cold Walls And Apparitions (CD 2005)


Australien hat sich meiner Meinung nach recht verhalten mit Ruhm bekleckert, wenn's um reinen, kalten Schwarzstahl ging. Bestenfalls einige Thrash-Hobel konnten den Rest der Welt mal mehr, mal weniger überzeugen. Ob nun Elysian Blaze mit "Cold Walls And Apparitions" mehr Glück haben, steht in den Sternen. Mich jedoch konnte deren Debüt durchweg einnehmen. Zwar deuten rege, klangliche Parallelen zu Xasthur nicht gerade auf Eigenständigkeit hin, entpuppen sich diese im Nachhinein allerdings als hinreißend in Kombination mit eigenen Ideen.
So sieht das grundlegende Schema recht bekannt aus: Der Sound ist übermütig verwaschen, die Klampfen hypnotisch monoton, das Schlagwerk nicht minder simpel gehalten und das leidende Organ recht weit hintergründig zu finden. Aber wo Herr Malefic meist auf durchgängige Gleichheit sämtlicher Arrangements setzt, binden Elysian Blaze Tempowechsel, weitere Melodielinien oder bedrückende, cleane Gitarrenspuren ein. Diese Vorgehensweise wird so weit ausgebaut, dass anfängliche Klon-Befürchtungen alsbald im Äther verschwunden sind. Selbst orchestral anmutende Keyboards finden selten Verwendung und heben die befremdliche Eingängigkeit auf melancholische Weise hervor. Zwei einzelne Stücke, die lediglich auf melodischen Klangcollagen beruhen, bieten zwar Ruhe vor dem schwarzstählernen Ganzen, halten am atmosphärischen Strang jedoch unbeirrbar fest, wirken gar noch dunkler und beklemmender. Prinzipiell sollte also jeder Sympathisant vom depressiven Subgenre dieser Musik-Sparte gefallen an "Cold Walls And Apparitions" finden. Für mich sind Elysian Blaze jetzt schon die besseren Xasthur.

9/10

Northern Silence Productions

 

sic
25.06.2005


Redaktionsbewertung:
azaghal - psephos -
Laeknishendr - Amicus 5
Erik - odium -
sic 9 Wolfsgrimm -
IT - Mondtus -
Argathon -
Gesamtdurchschnitt: 7