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Bei den Schwarzkutten gibt es, nebst den rauen, schnellen, hasserfüllten, melodiösen und epischen
Klangewitter-Varianten auch jene, denen die gewöhnlichen Musikkonstruktionen wohl zuwider erscheinen. Da
kann man sich als ambitionierter Musikinteressent noch so sehr bemühen, manche werden an diesem vielleicht
extremsten Zweig des (Black) Metals, gar der Musik allgemein, bestimmt nie Gefallen finden.
Nichtsdestotrotz soll man bekanntlich immer offen für Neues sein und auf diesem Tape hat man dann doch noch
Glück, zumindest teilweise Strukturen wahrnehmen zu können. Jedenfalls sind die herausstechendsten Merkmale
ganz klar der elektronische Schlagzeuger, die teils chaotischen Strukturen und der stark verzerrte
Sprechgesang. Man stelle sich nur mal die verfremdete Stimme aus einem TV-Interview vor, bei dem auch das
Gesicht derjenigen Person unkenntlich gemacht wurde. Die wenigen Gitarrengriffe sind meistens eher
vernachlässigt im Hintergrund und geben nur gelegentlich aufschlussreiche Riffs, wandeln sich aber doch
vereinzelt in hypnotische Phasen und können im Großen und Ganzen eine gewisse dunkle Stimmung hervorrufen.
Das instrumentale Augenmerk liegt wohl auf den Drums, die bei diesem Modell schon mal an Technobeats
erinnern können. Hier wird oftmals mit weit über 200 bpm gearbeitet, was den Noisefaktor sicherlich
nicht gerade drückt. Trotzdem findet man auch eher schleppende Passagen, wie bei "Desecration Ritual",
welches übermäßig im Mid-Tempo verweilt. Die stimmliche Glasur erfährt der Hörer, wie schon erwähnt, durch
die stark verzerrte, wie auch krächzende Variante, die sich - teils zweispurig, teils abwechselnd - gekonnt
durchsetzt.
Die Veröffentlichung selbst kann man, inklusive Intro, in fünf "gewöhnliche" Titel, zwei
gebetsähnliche Versvorlesungen und ein fast zehn-minütiges Ambient/Noise Stück unterteilen. An sich eine
interessante Darbietung möglichst schwarzer Emotion, mit der eben, wenn man richtig davon erfasst ist,
keine gewöhnliche Musikform mithalten kann. |
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