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Mexiko ist nicht gerade ein weltliches Musterbeispiel für elitären Schwarzmetall. Eine wenig ungewöhnliche
Tatsache, denn bei quantitativer und qualitativer Betrachtung dort sesshafter Releases, sprangen einem
bisweilen keine Überflieger entgegen. Dies zu ändern, machten sich DodecAmeroN anno 2000 auf. Doch sei's
drum, auch jene Mexikaner tun sich relativ schwer, einfach zündende Musik zu schreiben.
So wird ihr erstes Demo "Kalikantzaro's Wrath" zwar majestätisch und düster eingeleitet, verschreckt
alsbald jedoch mit hektischem Geprügel, das auf Grund frickeliger Auslegung nicht ganz leicht zu handhaben
ist. Die 5 Nordamerikaner sind jedoch durchgehend auf Variation bedacht und flechten daher jede Menge
Tempowechsel, unterschiedliche Gesangsperformance und allgegenwärtige Keyboardsequenzen in die Stücke
hinein. Dummerweise heizt man getreu dem Motto "Viel hilft viel" drauflos und versucht von allem das
Meiste in die Musik zu bauen, was dem Hörgenuss nicht gerade zuträglich ist. Hier fehlt es nämlich
eindeutig an Geradlinigkeit und konzentrierter Kraft. Technisch gibt's nichts zu kritisieren, aber ein
paar Spielfehler wären kein Übel gewesen, wäre man dafür in den Genuss von eingängig knallenden Songs
gekommen. So wankt man immer zwischen recht erhabener Epik und überzüchtetem Melo BM hin und her, der vor
zeitweiliger Süßlichkeit am Gaumenzäpfchen kitzelt. An diesem Punkt fällt auf, dass DodecAmeroN vor allem
dann stark sind, wenn sie gediegenere Takte anschlagen. In solchen Momenten nämlich besitzt "Kalikantzaro's
Wrath" einen ungemein norwegischen 90er Jahre-Touch, sodass man bei "The Wrath Of Kalikantzaros Disciples"
alte Dimmu Borgir oder im letzten richtigen Stück "Might And Honor (Declaration Of War)" einstige
Satyricon verhallen hört. Schade nur, dass sich wirklich gute Passagen an einer Hand abzählen lassen.
Dank der rauen Abmischung schafft es das Demo, nicht vollständig im melodischen Einheitsbrei zu versauern
und erhält sich ein gesundes Maß an Eigenständigkeit. Letzten Endes gelingt es nur schwerlich, den
verallgemeinerten Eindruck Mexikos auf der schwarzen Landkarte zu bestreiten. Besser als ihre Landsleute
von Shamash ist diese Combo hier jedoch allemal. Aber das stellte sich ohnehin als geringe Schwierigkeit
dar. Mal sehen, was noch kommt. |
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