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Ha ha! Etwas belächelnswert waren die Berliner eigentlich schon immer, auch wenn die Frühwerke durchaus
gefallen konnten. Mit "Out Of The Dark" unterzeichnet der Vierer jedoch vorzeitig einen Vertrag zur
öffentlichen Bloßstellung aller erdenklichen Peinlichkeiten.
Auch wenn es aus dem Titel betreffender Mini nicht unbedingt klar werden muss: Ja, Dies Ater covern den
ultimativen Hit Österreichs Vorzeigekoksnase Falco. Und wie sie das machen. Einzig die Tatsache über den Tod
des Herrn widerlegt, dass es sich hier um ein modern-rockiges Remake des Flurfüllers handelt. Hauchend gibt
N.T. das melodramatische Textgut zum Besten, quiekend schaltet sich Leidensgenosse Torgrim zum Refrain ein,
die Keys dudeln nur so tränenschwanger und die Saitenseite sorgt für aufopferndes Pathos. Meister der
Knöpchen und Rädchen Andy Classen verpackte jenes Gedöns in eine Dimmu-reife Produktion. Wäre das alles
nicht bis ins Mark lachhaft, könnte Dies Ater ein wahrer Kassenschlager gelungen sein. Die restlichen 3
Stücke stehen dem in nichts nach, biedert man sich doch erwähnten Nordis lautstark an. Will heißen, satter
Sound gibt marktfähigen Düstermetal wieder, ohne jeglichen Wiedererkennungswert oder auch nur Sinn. "Death
To Last" hat sogar Ambitionen, es mit altehrwürdigen Crematory aufzunehmen und "Ewiges Eis" klingt anfangs
nach einer neuen Chart-Hymne der Manowar-Mädels. Das nenne ich respektabel.
Überhaupt schritt man sehr heavy zur Tat, was auf Soli, treibende Parts, süßlich-melancholisches
Lowtempo-Geseier, Vokalvariation und demzufolge allgegenwärtige Kantenlosigkeit schließen lässt. Alle
Trademarks bekannter Stars und Sternchen wurden so perfekt verbraten/kopiert, dass "Out Of The Dark" fast
nur erfolgreich werden kann. Selbst die Outfits der deutschen Partyhengste haben sich vom Fratzentum mit
Nieten und Leder ins Mafioso-Gigolo-Konzept mit Sonnenbrille und Zuckerwasser gewandelt; stark. Und bevor
ich im morgigen Boulevard-Blatt etwas vom "Reifezyklus Berlins führender Black Metal-Institution" lese,
rate ich jedem Interessenten todernst zum Kauf dieser vertonten Parodie. Bombe! |
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