|
Auch wenn mich der Stopp-Finger gleich nach dem Lesen der Presseinfo (symphonischer Black Metal) gejuckt hat,
habe ich mir die aktuelle CD dieses französischen Sextetts durchgehört - jeder hat 'ne Chance verdient. Leider
haben sie es mir nicht leicht gemacht, denn hier ist in meinen Augen wieder einmal der Beweis erbracht worden,
dass eine fette Produktion, spielerisches Können, nettes Layout et cetera, et cetera eben noch lange keine
gute CD ausmachen.
Destinity spielen auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig; und, um es mal überspitzt zu sagen, auf Hochzeiten
verfeindeter Clans. Das Death Metal-Grunzen verträgt sich schlecht mit den Black Metal-Vocals, dazu kommt
noch cleaner Gesang, der vermutlich als Referenz zum Pagan Metal dienen soll, der aber aufgrund der bereits
vorhandenen Mischung reichlich deplaziert wirkt. Und ebenso bunt gemustert ist auch der musikalische
Fleckenteppich, der sich hier präsentiert. Zugegeben, nach den ersten Songs herrscht eine gewisse Spannung, man
möchte einfach wissen, was sich die Band noch alles ausgedacht hat, aber nach der Hälfte der Spielzeit stellt
sich bei mir nur noch Langeweile ein. Die Mischung will einfach nicht zünden, zu zerfahren und orientierungslos
erklingen die Kompositionen. Wurde hier einfach möglichst viel zusammengekippt, um an Originalität zu gewinnen?
Ich weiss es nicht, wage aber die Behauptung, dass hier Musiker am Werk sind, die wohl sehr ambitioniert, aber
sich gänzlich im Unklaren sind, was sie eigentlich erschaffen wollen. Soll es symphonischer Black Metal à la
Emperor oder Dimmu Borgir sein? Oder eine perverse Mischung à la Revenge oder Arkhon Infaustus? Wie auch immer,
Destinity kommen nicht an die Originale ran, auch wenn mir die letzten Outputs der zweitgenannten Band nicht
geläufig sind.
Zu viel des Gebotenen hat man schon hunderte Male gehört und das im originelleren Rahmen und vor allem
konsequenter durchgeplant. Für Leute, die ums Verrecken nicht auf die neue Dimmu Borgir warten wollen. |
|