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Nach langem Ringen nach Worten denke ich, dass man diesem Album auf herkömmlichem Wege in einem Review gar
nicht gerecht werden kann, zu "groß" ist es, als dass normale Worte es in einem annähernd würdigen Rahmen
schildern könnten. Fakt ist, dass Deathspell Omega sich mit diesem Album ein eigenes Monument des, sowohl
lyrisch als auch musikalisch, "intellektuellen" Black Metals gesetzt haben, welches in seiner Art so schnell
(wenn überhaupt) nicht wieder kommen wird. Hier der Versuch, das Album einigermaßen zu umschreiben:
Eingeteilt in drei Kapitel, jedes eingeleitet von einem neuen "Prayer", behandelt das Album "a theological
dispute on the divine essence of the Devil, the roles and virtues of faith and the place of man therein" (frei
übersetzt: Eine theologische Abhandlung über die heilige Essenz des Teufels, die Rollen und Stärken des
Schicksals und der Platz des Menschen in diesem). Somit wird schon einmal sehr deutlich, dass dieses Album sich
über seine Lyrik definiert, welche keinesfalls außer Acht gelassen werden sollte, da sie weitaus mehr bietet,
als plumpe Blasphemie oder leere Worte: Unter anderem entnommen und beeinflusst aus/von religiösen Schriften,
die vom Vatikan als häretisch eingestuft werden, stellen sie ein Werk dar, das mit der Musik aufgenommen und
verarbeitet werden will.
Die Musik an sich passt und ergänzt sich perfekt mit der Lyrik: Statt dem auf den vorhergehenden Alben
dargebotenen, nordisch beeinflussten Black Metal, findet man auf "SMRC" sehr düsteren, recht schnellen, vor
allem aber hypnotischen und atmosphärischen Black Metal. Gelegentlich wird das Tempo gedrosselt und man kommt
in nahezu doomige Bereiche, welche die Atmosphäre nochmals intensivieren. Angereichert wird das Ganze
gelegentlich mit Samples aus sakralen Gesängen oder dem dunklen Ambient-Bereich. Darüber thront
die heisere,
krächzende Stimme von Mikko Aspa (Clandestine Blaze), welcher hier die Texte vorträgt.
Auch das klangliche Gewand des Albums ist sehr eigen: So ist alles überraschenderweise sehr dicht, machtvoll
und dunkel abgemischt worden, fast wie eine Death Metal-Produktion. Doch auch dies ist letztendlich mehr als
nur stimmig, da so ein monumentaler, dunkler und kraftvoller Klang erreicht wird, welcher jedes Detail
hervorbringt... und davon gibt es viele! Die Gitarren-Arbeit zeichnet sich durch einen leicht hektischen Stil
aus, die Riffs sind allesamt sehr dunkel ausgefallen, partweise (besonders in den angesprochenen doomigen
Passagen) kommt eine "unheilvolle" Atmosphäre auf, welche erlebt werden will.
Selten hat es ein Album geschafft, so in den Bann zu ziehen, selbst nach mehrmaligem Hören gibt es immer wieder
neue Details preis und beeindruckt mit seiner kompositorischen und, vor allem, ideologischen Dichte. Ein
Meisterwerk, welches die höchste Wertung auf jeden Fall verdient hat! |
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