DARK FUNERAL

Attera Totus Sanctus (2005)


Ich muss gestehen, dass mich der Virus der satanischen Schwedenschergen erst seit kurzer Zeit infiziert und gefangen hält. Was allerdings nichts weiter bedeutet, da mich schnell der Wahnsinn gepackt hatte und ich sukzessiv alle Veröffentlichungen in die heimische Sammlung integrieren musste. Überwältigt von dem Ehrgefühl, eine Vorabpressung erhalten zu haben, stellte sich alsbald die bange Frage, ob es den Herren gelänge, die hoch liegenden Erwartungen zu erfüllen und der im Vorfeld sprudelnden Euphorie gerecht zu werden.
Akustisch geht man hier wie gewohnt zu Werke. Da ja die Herren Höllenhunde häufigst mit durchgetretenem Gaspedal loslegen, war die Verwirrung anfangs groß. Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn. Irgendwann musste es doch einfach kommen. Sekunden wurden zu Stunden bis Matte Modin, seines Zeichens Trommelochse, seine Felle mit der Geschwindigkeit eines Maschinengewehres im "Ich entlade so schnell wie möglich"-Zustand prüfte. Ich war erlöst, endlich, nach 14 Sekunden Grausamkeit. Was danach kommt, ist ein ausgiebiges, mit Gesichtsverzerrung garniertes Kopfnicken im Bereich höchster Geschwindigkeitshimmel. Neu an der ganzen Sache erscheint mir lediglich die Tatsache, dass ein Sechsaiter ein Leadelement über dem vom Keifzwerg Emperor Magnus Caligula gekrächzten Refrain zelebriert. Halten wir das einmal als Neuerung fest.
Die Gitarristen sind jedenfalls flink wie eh und je, weben vorzügliche melodiöse Schleier aus Schwarz und Rot. Man scheint an einem Punkt angekommen zu sein, an welchem sich Schrecken und Schönheit klanglich optimal verbinden. Perfekt für eine Cabriofahrt durch ein zerbombtes Krisengebiet oder vulkanische Apokalypse. Die frenetischen Tempogelage sind zwar das Trademark eines jeden Dark Funeral-Albums, aber auch die langsameren Parts schaffen es tight rüberzukommen, was besonders im gelungenen Track "Atrum Regina", einem leckeren Stück Mitbangkultur, auffällt. 
Um den Sound auf dem Album zu komplettieren, holte man sich tieftonige Unterstützung in Form eines Sessionmusikers in die heiligen Hallen des Dug Out Studios. Optisch liegt man hier jedenfalls wieder goldrichtig oder eher rot-richtig. Denn das Artwork wurde von Morbid (Daniel Valeriani) entworfen und kommt seinem Werk auf "Diabolus Interium" erstaunlich nahe, was aber nicht wirklich negativ zu werten ist.
Bleibt abschließend zu resümieren, dass der Dark Funeral-Fan an sich beim Kauf des Album nichts falsch machen kann, bekommt man hier schwedische Schwarzwurzelkost wie sie in ihrer Art besser wohl nicht sein könnte und im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen mit einer knappen dreiviertel Stunde eine akzeptable Menge Schepperstoff bietet.

9/10

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Sir ChristCrusher
21.09.2005

 

:: English version ::

I must admit that the virus of the swedish satanic soldiers doesn't keep me since a long time. However, this doesn't mean anything, because madness rove me rapidly and I successively integrated all outputs to my collection. Overwhelmed by the sense of honour by getting a promotional CD soon the anxious question occurred, whether the gentlemen would succeed in delivering the high expectations and satisfy the in the forefront given effervescent euphoria.
Acoustically things are worked out in the habitual way. Because of the fact that the dogs of hell frequently start with full throttle the confusion was enormous. Beads of sweat formed on my forehead. It had to come anytime. Seconds became hours until finally drumming bullock Matte Modin tested his drumskins at the speed of a machine gun. Salvation after 14 seconds of cruelty. Afterwards came an ample head banging in the area of highest speed heavens including the distortion of my face. The fact that a six-string places a leading element over the croakingly celebrated refrain by Emperor Magus Caligula seemed to be new. Lets keep this as innovation.
The guitarists are nibble since ever weaving melodious veils of black and red. One seems to attain at an ideal place where beauty and horror unite. The perfect sound for a ragtop ride through a bombed conflict area or a volcanic apocalypse. Frenetic wassails of speed are indeed a trademark of every Dark Funeral album. Though the slower parts also come across tight, which appears especially in the felicitous track "Atrum Regina", a tasty piece of banging culture. To complete the sound of the album they got low-tone assistance of a session bassist into the holy halls of the Dug Out Studios. Right things are done optically if you prefer the red. The artwork was designed by Morbid (Daniel Valeriani) and approach closely to his work on Diabolus Interium. This doesn't come across negatively, though.
Remaining the secluding and to sum up that the fan of Dark Funeral itself won't do things wrong buying this album. He will get swedish Black Metal in a way it could not be better and with three quarters of an hour an acceptable amount of material compared to earlier publications.

Translated by Sir Christcrusher

Redaktionsbewertung:
azaghal - Amicus -
Laeknishendr - odium -
Erik - Wolfsgrimm -
sic - Mondtus -
Argathon - Ewigkeiten -
psephos - Sir ChristCrusher 9
Gesamtdurchschnitt: 9