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Spanien hat's geschafft! Es zählt für mich jetzt definitiv zu den geografischen Größen der schwarzen Zunft.
Besonders viel an musikalischen Aktivitäten entspringt dem Halbinselstaat zwar nicht, dafür lässt sich aber
zweifelsohne die eine oder andere Perle ausmachen. Beglückten mich doch einstmals schon Xharathorn mit ihrem
einzigen musikalischen Nachkommen "Immemorial Atlantic Veneration", so sind es heuer Cryfemal, die meine
Trommelfelle entzückt zum Flattern bringen.
Das atmosphärisch düstere Intro lässt mich mit seiner okkulten Aura nicht nur an vergangene Glanztaten à la
Necromass denken, sondern transportiert eine ganz besondere Spannung, die auf Bevorstehendes geradezu
schließen lässt: infernalisches Geballer. Mit einem überschnell programmierten Drummmaschinchen und wahrlich
sägendem Riffing der Machart "Blizzard Beasts" attackieren die Südländer Sinn und Verstand, dass es fast
schon wehtut. Hinzu kommen wirre Soli, die dem Trey alle Ehre machen und aggressives, gänzlich in spanisch
gehaltenes Gift seitens des Vokalisten. Sämtliche Bemühungen um Abwechslung in Form von kranker
Gitarrenakrobatik oder geschickten Tempowechseln werden mit einer einheitlichen, düsteren Atmosphäre belohnt,
der durchweg kein Abbruch verschafft wird. Dabei sind es gerade die Feinheiten, die jenen dichten Nebel
weben. Dem Gesang wurde eine angenehme Note Hall beigemengt und ein Keyboard unterstreicht das ohnehin
rituelle Feeling, welches "With The Help Of The Devil" ausmacht. Ebola und NecroSeheiim gelang es auf ihrem
zweiten regulären Album eine erschreckend authentische Mischung aus Endzeitstimmung, okkulter Düsternis und
industrieller Kantigkeit zu kreieren, was seine sadistische Attraktivität zumindest bei mir selbst nach
massenhaftem Hören noch nicht eingebüßt hat. Vehemenz und Bosheit sind hier essentiell. Psychopatische
Strukturierungen (das elektrische Schlagwerk erinnert mit etwas Fantasie an das tolle Digital Grind-Projekt
Gigantic Brain), quälende Experimente mit den Saitenhölzern und sämtliche vokalistische sowie untermalende
Vortragsweisen erschaffen, in kratzig-sauberen, individuellen Sound gehüllt, ein wahrhaft krankes
Erscheinungsbild. Ich bin schlicht begeistert von diesem originellen, musikalischen Schwarzstahl-Gehacke.
Nun liegt es aber, wie bereits im Vorfeld geklärt, auf der Hand, dass "With The Help Of The Devil" für die
Masse der Hörer wohl um einiges zu sperrig und zerfahren ist. Das lässt natürlich auf eine weniger gute
Bewertung schließen und so sehe ich mich gezwungen, auf Grund von absoluter Subjektivität, 2 Pünktchen
abzuziehen. Dennoch sei jedem Interessenten dringendst empfohlen, vorher Probe zu hören, denn das hier stellt
bei Leibe keine Alltagskost dar. |
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