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Aber Hallo! Im Hause Clandestine Blaaze hat sich was getan. So richtig damit gerechnet, dass der Finne die Faust
nochmal kreisen lässt, hat keiner. Von daher überrascht es, dass "Deliverers Of Faith" wieder deutlich gen alte
Stärken tendiert. Der typische C.B.-Sound erlebt hier ein kleines Revival, denn ebenso wie die
band-eigene Sternstunde "Fist Of The Northern Destroyer", zimmert das '04er Eisen leichtfertig drauf los - und macht dabei
keine Fehler.
Soundlich um einiges gesäuberter, aber trotzdem ungemein eigen, wird BM zelebriert, wie er eigenständiger und
authentischer selten zu finden ist. Man hört, es ist Clandestine Blaze; gut so. Das erwähnte Referenzwerk stand
hier wohl als Pate neben dem Taufbecken, denn man erkennt viele Züge, die es hinterlassen hat. So ist das
Augenmerk auf schleppende Passagen und allgemeine und interessante Variation stetig erkennbar. Ebenso der Wille,
einfach nur Arsch zu treten, wie der Opener "Beyond The Reason" eindrucksvoll unter Beweis stellt. Stilistisch
blieb also alles beim Alten oder anders gesagt, kam man darauf zurück. Sogar Keyboards dienen sporadisch der
Hervorhebung seltener Momente und fügen sich überraschend perfekt ein. Toll gemacht. Herr
A. knurrt auch nicht
mehr, sondern stellt sich standardisierter ergo krächzender zur Schau. Funktionieren tut's dennoch. Wirklich
gut sogar. In Verbindung mit ergreifend-simplen Gitarren und monotonem Schlagwerk, ertönt das Gebräu wahrlich
berauschend.
Natürlich klingt das jetzt alles recht enthusiastisch, aber ich will dem Album keinen "F.O.T.N.D."-Kragen
anlegen. Kompositorisch gibt's lediglich minimale Unterschiede, da hier und da melodischer und andernorts
thrashiger gehandwerkelt wird. Die Produktion ist gleichzeitig druckvoller, allerdings auch hölzerner und reizt
über die positiven Maße. Prinzipiell ist sich C.B. aber treu geblieben und daher wird auch nichts wirklich
Weltenumstürzendes geboten. "Deliverers Of Faith" ist schlicht eine geile Scheibe, die man einfach immer wieder
gern auflegt. Kräftig, ehrlich und Clandestine Blaze. Mehr allerdings auch nicht. |
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