CLANDESTINE BLAZE Fist Of The Northern Destroyer (2002) |
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Auf manche Bands ist einfach Verlass. Die bringen alle paar Jahre mal ein Album raus, und wenn einem das eine gefällt, kann man das nächste blind kaufen. Bands, die nicht um der sogenannten "Weiterentwicklung" willen den ahnungslosen Hörer mit allerlei überflüssigen Gimmicks belästigen. Bands, die auf den ersten Blick recht unspektakulär wirken. Clandestine Blaze gehören sicher zu dieser Sorte Bands und für die meisten Menschen wird wohl sogar der zweite Eindruck eher nüchtern ausfallen. Das ist dem finnischen Überfallkommando wahrscheinlich ziemlich egal, aber trotzdem irgendwo schade, denn Clandestine Blaze haben ganz sicher mehr zu bieten, als sich dem oberflächlichen Betrachter offenbart. Hier wird nämlich Black Metal geboten, wie er trotz einer Unzahl von Bands nur selten zu finden ist: kompromisslos, stimmungsvoll, ausserdem irgendwie distanziert von den vorherrschenden Strömungen in der sogenannten "Szene". Ja, ich möchte fast sagen, Clandestine Blaze vermitteln eine gewisse Arroganz gegenüber dem Rest der Welt, was auf mich durchaus sympathisch wirkt. Völlig unbeirrt gehen sie ihren Weg, und das bedeutet in diesem Falle, dass klassischer Norsecore mit einigen wenigen Achtzigeranleihen auf dem Programm steht. Darkthrone muss definitiv als Anhaltspunkt genannt werden, doch obwohl die Finnen das Rad natürlich nicht neu erfunden haben, täte man ihnen Unrecht, sie als schlichte Kopie abzutun. Ehrlich gesagt, würde mir eine GUTE Wiederholung der Frühwerke von Fenriz & Co. ja schon für eine positive Kritik genügen, aber Clandestine Blaze sind einfach mehr als das. Neben dem klassischen, hasserfüllten Nordlandsound verstehen sie sich nämlich auch auf das Erzeugen äusserst melancholischer Stimmungen. "Praising The Self" ist ein gutes Beispiel dafür. Schleppendes Drumming, simpel-geniales Riffing, fertig ist ein potentieller BM-Klassiker, der Schmerz und Verzweiflung beinahe körperlich spürbar macht und in Sachen Intensität mit den besten Burzum-Stücken mithalten kann (ohne jedoch deren Stil zu übernehmen). Die aggressiven Lieder fallen dabei im Vergleich qualitativ keineswegs ab, origineller sind jedoch die langsameren Kompositionen. Im letzten Song werden beide Spielweisen verknüpft und heraus kommt mein persönlicher Favorit auf diesem Album. "I Have Seen..." ist genau so, wie ich mir BM gemeinhin vorstelle: eher schnell gespielt, durchaus angriffslustig, aber über allem schwebt eine magische, dezente Gitarrenmelodie, die dich auf eine Reise in längst vergangene Zeiten mitnimmt, an dunkle Orte, in unbekannte Dimensionen. Ein Soundtrack fürs Kopfkino, und ein wunderbarer Abschluss für ein äusserst gelungenes Album. |
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9/10
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Erik |