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Veröffentlichungen wie diese machen es mir ehrlich gesagt nicht gerade einfach. Auf der einen Seite gestehe
ich natürlich jedem Anhänger schwarzer Tonkunst zu, wenn er, inspiriert von so manch Gehörtem, selbst zum
Instrument greift, um seinen eigenen Beitrag zum Fortbestehen dieser Kunst abzuliefern. Andererseits gelingt
dieser Versuch den meisten auch nur mehr schlecht als recht, was beim Großteil der sonstigen Fan-Gemeinde
(verständlicherweise) zu einem gewissen Unmut führt, einfach weil die Masse an Veröffentlichungen es stetig
schwerer macht, wahre Qualität ausfindig zu machen. Nicht zuletzt weil so gut wie jede dieser neuen
Formationen ihre Werke als die Offenbarung schlechthin anpreist. Und dabei sieht das Endresultat dann eben
doch oft eher so aus, dass man schlicht und ergreifend wieder einmal in die Scheiße greift, wo man sich
eigentlich doch etwas mehr versprochen hatte.
Aber glücklicherweise, um nun endlich auch einmal auf das Werk zu kommen, um das es hier gehen soll, hielten
es Circle Of Obscurity auf den beigefügten Infos zu ihrem Debüt Demo "Werwolfnacht" zumindest nicht so, einem
auch gleich mal das Schwarze vom Nachthimmel runterzulügen, weshalb ich relativ unvorbelastet an die Einschätzung ihres Silberlings gehen konnte. Über die rein optischen Aspekte sollte dabei aber von Anfang
an lieber gleich das Mäntelchen des Schweigens gedeckt sein, ich kann jedenfalls nur hoffen, dass die reguläre
Version nicht der Gestaltung meiner Promo hier angeglichen wurde (echt gruseliges Bandfoto, Männer!). Was
allerdings die Titel der Stücke angeht, ebenso wie die musikalische Gestaltung, so schöpft man dabei gleich
weitaus ansprechender aus dem Vollen, haut einem mit solchen Hassbatzen wie "Mein Reich komme" oder "Der
schwarze Tod" rumpeligen Black Metal in bester Garagen- bzw. Kellermanier um die Ohren. Beim Aufbau der
Stücke wurde dabei ansprechend variabel agiert, mal schreddert man ungebremst durch die Gegend, dann aber
auch mal wieder etwas gesetzter, das Ganze ergänzt durch das angenehm rotzige Organ von Sänger Panzerfaust
und den rauen Gesamtklang, der sich mir ganz derb nach Proberaum anhört (was aber hier keinesfalls stört)...
Nun, jedenfalls wird einem beim Hören nicht langweilig... das heißt, es würde einem wahrscheinlich nicht
langweilig werden, wenn einem das hier Gehörte nicht schon hundertfach besser vorgetragen worden wäre. Denn
wie bei so vielen, tut sich auch bei Circle Of Obscurity das Manko fehlender Originalität auf, welches hier
leider nicht, wie in manch anderen Fall, durch spielerische Finesse und kompositorisches Können ausgebügelt
werden kann.
"Werwolfnacht" rauscht einfach an mir vorbei, ohne dass wirklich etwas hängen bleibt oder ich mich dazu
bewegt sehen würde, erneut die "Repeat" Taste zu drücken. Alles in allem ist es der Truppe, aus meiner Sicht,
nicht möglich, sich aus der Flut an Veröffentlichungen dieser Tage abzugrenzen, weshalb ich auch keine
wirkliche Empfehlung für den Kauf ihres Demos aussprechen kann. Dennoch aber sollte dies auch nicht als
totaler Verriss aufgefasst werden, denn, wie die beigefügten Infos ebenfalls verlauten lassen, konnte man
sich wohl bereits einige Anerkennung bei Liveauftritten erspielen, und was das angeht, bin ich durchaus der Meinung, dass die Musik von C.o.O mit ein paar Hülsen Unterstützung funktionieren kann. Also immer
weitergemacht, vielleicht entwickelt sich dabei aus den jetzt schon durchaus vorhandenen Ansätzen noch
etwas wirklich Gutes. |
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