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EPs haben sowohl einen Nach- wie auch Vorteil. Contra: Für ein Release wird logischerweise wenig Musik geboten.
Pro: Man kann sich auf exakt die wenigen Stücke konzentrieren, die auf betroffene Kurzrille geschmissen wurden.
Also tun wir das mal...
Chant Of Blasphemy sind im Grunde ziemlich heiß. Der auch verbal plakativierte Evil Thrashing Black Death Metal
hält, was er verspricht. Zwei Tracks lang heißt die Devise "Rotzigkeit ahoi!". Dabei ist zu beachten, dass sich
die Deutschen wahrhaftig eher im Todesblei bewegen und nur spartanisch Ansätze von beispielsweise alten Aura
Noir aufblühen lassen. Technisch pikant wird im Grunde genau das geboten, was oben erwähnte Selbstdarstellung
beschreibt. Die Klampfen stimmte man tief, hauseigene Stimmbänder meist auch und bietet dennoch genügend
Variantenreichtum, um doch mal Black Metal zeichnende Spuren zu verdeutlichen. Diese Momente klingen dann in
etwa so, wie Dimmus Interpretation von Celtic Frosts "Nocturnal Fear" - nur eben in rauem Soundgewand. Beide
Stücke klingen nämlich richtig schön old, will sagen, man findet nicht auch nur einen Funken Moderne.
Qualitative Unterschiede gibt's nicht, wenn auch die A-Seite, "Revelation", ein Das Omen-Sample ungemein
passend einleitet (für diesen Soundtrack hat Jerry Goldsmith eh 'ne Heiligsprechung verdient). Generell
komponiert man erstaunlich abwechslungsreich, womit man die im ungünstigen Fall zählbaren Schäfchen mit Bravour
auf den heimischen Grill befördert. Hackepeter und Groove reichen sich die Flossen und tanzen Tango für den
Teufel. Irgendwo zwischen angedeuteten Schweizern, norwegischem Mitt-90er-Salat und "Altars Of Madness" könnten
Chant Of Blasphemy mit ihrem eigenständigen Gemurkel liegen.
Fakt ist, "Revelation" strotzt vor dreckiger Geradlinigkeit und überzeugendem Mittelfinger-Charme. Natürlich
ist diese Art von Musik nur etwas für Freaks, die immer noch meinen, Thrash sei aktuell. Dem Schwarzmetaller
an sich dürften C.O.B. (eklige Initialen) jedoch kaum etwas bringen, da solche Mucke eigentlich nur auf
Konzerten oder im Vollsuff wirklich zündet. Und beim nächsten meinerseits werd ich dieses gelungene und
hervorstechend professionell gestaltete Vinyl-Scheibchen wohl auch wieder auflegen können. |
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