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In letzter Zeit haben mich vor allem Spanien bezüglich der Releases divereser "Vorzeige"-Gruppen maßlos enttäuscht.
Man möge zum Beispiel an Berserks misslungene Demo-CD, welche mangels potentieller Fangemeinde unlogischerweise
wieder aufgelegt wurde oder an die eher schlecht als recht arbeitenden Cryfemal denken, die scheinbar ohne jedes
schlechte Gewissen Wegwerfplatten produzieren. Unter diesen denkbar ungünstigen Umständen versuchen die
vorliegenden Carcharoth ihr Glück mit ihrem ersten Demo, das aufgrund seines wirklich dämlichen Titels schon
Minuspunkte einfährt. Kommen wir stattdessem lieber zum durchaus akzeptablen Inhalt.
Den Anfang macht das namensgebende Titelstück, das nebst melancholischen, rohen Gitarrenläufen (passend zu den
Lyrics) auch hier und da aggressive Parts beinhaltet, welche mir jedoch ein klein wenig zu lahmarschig vorgetragen
werden. Dieser Eindruck wird noch durch den in den Hintergrund verbannten, exakt schlagenden und simpel
eingestellten Schlagzeugimitator verstärkt. Lord Nausea (zuständig für das Rauskotzen seiner Stimmbänder) performt
ohne größeren Wiedererkennungswert seine Lines solide runter, zeitweise kann er seinen goldigen Akzent nicht mehr
zurückhalten, was aber nicht weiter stört. Die drei Jungs sind bemüht, so viel Abwechslung wie möglich zu bieten,
so schlägt die Stimmung oft, aber angemessen um. Im zweiten Song geht es wesentlich thrashiger zu, die traurigeren
Melodien existieren nur noch beim Übergang zum Refrain - ansonsten neigt sich die Qualitätskurve etwas gen Boden.
Der größtenteils rasende Rausschmeißer fällt nur noch anhand des winzigen Akustikteils sowie seinem langsamen
Fade-Out auf, der Rest ähnelt den zuvor erwähnten Ingredenzien jener Aufnahme.
Fazit: Eine Trennung vom doofen Klopfer wäre wünschenswert, denn dann würden Carcharoth eindeutig auf dem Thron
meiner spanischen Favoritentruppen stehen. So reicht es aber nur für Platz zwei hinter den wenig besseren Argar.
Summa summarum durchaus genießbar, mehr als knappe sechs Punkte sind jedoch im Moment nicht drin. Hörenswert! |
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