|
Auch hier gibt sich eine Band die Ehre, mit dem Ziel, ihre mexikanische Heimat auf dem Black Metal-Kontinent
zu etablieren. Bustum Niger, oder auch Oxido (Git), Sepulcro (Voc) und Mayhim (Drums), gründeten sich 2003,
brachten bisher nur dieses eine "Demo" zur Welt und agieren gewohnt klischeebeladen. Das muss nicht
unbedingt etwas Schlimmes sein, gewiss nicht, wirkt dafür aber auch weniger spannend.
Die anfänglichen Erwartungen gegenüber der musikalischen Leistung halten sich also
erst mal in mittlerem
Maße. Dabei meine ich, dass Bustum Niger durchaus hätten überzeugen können, wenn nur etwas mehr von ihren
Kompositionen zu erkennen gewesen wäre. Brachliegende Produktion ist nämlich dermaßen
schlecht, dass es dem Kritiker ein Leid ist, "Demo" zu bewerten. Tatsachen müssen somit zwangsläufig Vermutungen weichen und
die Voraussicht auf massig Punkte wird von vornherein getrübt. Kratzig wie ein benieteter Igel, dafür
jedoch klanglich transparent wie eine Betonwand, lärmen die 5 Stücke aus den Boxen. Dünn, blechern und
gepresst beschreibt, was in diesem Falle der Musik ein Gros an Entfaltungsmöglichkeit nimmt. So hört man
lediglich wildes Gekreische vom lockigen Schweinebarden, fast gänzlich undefinierbares Geschrammel des
Fräsenmannes und zuweilen sogar kleinere Soli oder gar eine kurze, melodische Tasteneinlage. Also gehe ich
mal vom Tape-Rohling-ins-Deck-und-Rec-Taste-gedrückt-Schema aus. Kann ja keiner ahnen, dass die Sache so
in die Hose geht... Lediglich die Schießbude ist in dem Gewirr gut herauszuhören, was logischerweise kein
Wunder mehr ist.
Kompositorisch sähe es mit anständiger Produktion allerdings gar nicht mal so kacke aus. Dieses meist
völlig freidrehende Geprügel weiß durchaus zu reizen - Gedanken an "With The Help Of The Devil" werden
geweckt. Sollte dann doch mal die Möglichkeit bestehen, eine Melodie zu erhaschen, ist diese meist
eingängig und zündend proportioniert, zudem gibt es gut angelegte Breaks und Tempowechsel. Am ehesten
könnte man die ersten zwei Gorgoroth-Scheiben zu Vergleiche ziehen, sind die Musizierformen und selbst der
wütende Gesang gar nicht mal weit voneinander entfernt. Deshalb spreche ich den Typen erst gar nicht ab,
dass sie gute Songs schreiben können. Diese möchten das nächste Mal aber bitte nicht in einem völlig
unzumutbaren Klangmatsch untergehen, damit zukünftig eine realistischere Betrachtung des Vermögens Bustum
Niger's ermöglicht wird. |
|