BLUT AUS NORD

Ultima Thulée (1995)


Es war 23.00 Uhr Ortszeit, Dunkelheit umgab bereits mein Haus und ich entschloss mich, mich auf dem Balkon zu setzen, um das 1. Album einer meiner Lieblingsbands anzutesten. Ich ging mit großen Erwartungen an den ersten Longplayer von Blut aus Nord, die beiden ansprechenden Demos hatten es mir schon angetan und nun wollte ich sehen, was das Album hergibt. Ich sag es vorweg, für mich ist es eines der besten (wenn nicht gar das beste) Black Metal Album in seinem Genre. Blut aus Nord spielen den besten depressiven Black Metal, den ich je gehört habe! Es ist mit absolut nichts vergleichbar und der Gesang ist einfach einzigartig!
Gut, ich weiß, das ist noch keine genaue Beschreibung, aber was will ich da beschreiben? Vom ersten Lied an packt mich diese absolut depressive Atmosphäre und lässt mich nicht mehr los bis zum Schluss, selbst das Gebet "My Prayer Beyond Ginnungagap" ist einfach nur wunderbar, ein männlicher Chor singt den sich immer wiederholenden Rhythmus, es ist unfassbar das zu beschreiben. Man kann einfach keine Schwäche finden, so sehr man auch sucht. Ja, vielleicht sind die Riffs zu einfach und das Keyboard spielt keine komplizierten Melodien, aber muss Black Metal kompliziert sein?! Die Gitarren klingen wie eine unheilsame Barriere aus Dunkelheit und Hass, denen nichts entkommt, die Drums sind meist auf hohem Tempo und passen absolut ins Bild. Das Keyboard bringt erst die unbeschreibbare Verzweiflung ins Spiel!
Die Songs sind meist über 6 Minuten lang und sind zu keinem Zeitpunkt langweilig, ganz im Gegenteil, es entsteht ein Gefühl der Leere und der Ahnungslosigkeit im Raum, du fragst dich Sachen, an die du normalerweise niemals denken würdest! Das Album umfasst insgesamt 8 Lieder, eingeschlossen ein Gebet und ein Instrumental nur auf Keyboard aufgebaut. Dieser Song, "Rigsthula", hat eine wunderbare Melodie, selten so was Unnachahmliches gehört, einfach ein Stück der absoluten Depressionen. Das Album schließt mit "The Last Journey Of Ringhorn" ab und ist für mich das Lied der Lieder, packende Melodien gepaart mit teilweise cleanem bzw. Chorgesang, Mid-Tempo Passagen und Breaks, die einfach zum Nachdenken wie geschaffen sind. Das Lied endet mit einem wahrhaft tollen Riff, wo noch mal alles zum Einsatz kommt, fast schon vor Depressionen weinender Gesang, traumhaft dunkle Keys, sägende Gitarren und Drums, die das geniale Bild abrunden!
Fazit: Für mich eine der besten Veröffentlichungen der letzten 10 Jahre und ich übertreibe wahrhaft nicht! Wer dieses Album nicht gehört hat, sollte es schleunigst nachholen, denn hier verpasst er ein schlichtweg geniales, depressives Black Metal Album - die volle Punktezahl ist die logische Konsequenz.

10/10

Official Website
Kommentar abgeben

 

Andy
20.08.2003