|
Es war 23.00 Uhr Ortszeit, Dunkelheit umgab bereits mein Haus und ich entschloss mich, mich auf dem Balkon zu
setzen, um das 1. Album einer meiner Lieblingsbands anzutesten. Ich ging mit großen Erwartungen an den ersten
Longplayer von Blut aus Nord, die beiden ansprechenden Demos hatten es mir schon angetan und nun wollte ich
sehen, was das Album hergibt. Ich sag es vorweg, für mich ist es eines der besten (wenn nicht gar das beste)
Black Metal Album in seinem Genre. Blut aus Nord spielen den besten depressiven Black Metal, den ich je gehört
habe! Es ist mit absolut nichts vergleichbar und der Gesang ist einfach einzigartig!
Gut, ich weiß, das ist noch keine genaue Beschreibung, aber was will ich da beschreiben? Vom ersten Lied an
packt mich diese absolut depressive Atmosphäre und lässt mich nicht mehr los bis zum Schluss, selbst das
Gebet "My Prayer Beyond Ginnungagap" ist einfach nur wunderbar, ein männlicher Chor singt den sich immer
wiederholenden Rhythmus, es ist unfassbar das zu beschreiben. Man kann einfach keine Schwäche finden, so sehr
man auch sucht. Ja, vielleicht sind die Riffs zu einfach und das Keyboard spielt keine komplizierten Melodien,
aber muss Black Metal kompliziert sein?! Die Gitarren klingen wie eine unheilsame Barriere aus Dunkelheit und
Hass, denen nichts entkommt, die Drums sind meist auf hohem Tempo und passen absolut ins Bild. Das Keyboard
bringt erst die unbeschreibbare Verzweiflung ins Spiel!
Die Songs sind meist über 6 Minuten lang und sind zu keinem Zeitpunkt langweilig, ganz im Gegenteil, es
entsteht ein Gefühl der Leere und der Ahnungslosigkeit im Raum, du fragst dich Sachen, an die du normalerweise
niemals denken würdest! Das Album umfasst insgesamt 8 Lieder, eingeschlossen ein Gebet und ein Instrumental
nur auf Keyboard aufgebaut. Dieser Song, "Rigsthula", hat eine wunderbare Melodie, selten
so was Unnachahmliches gehört, einfach ein Stück der absoluten Depressionen. Das Album schließt mit "The Last Journey Of Ringhorn" ab
und ist für mich das Lied der Lieder, packende Melodien gepaart mit teilweise cleanem bzw. Chorgesang,
Mid-Tempo Passagen und Breaks, die einfach zum Nachdenken wie geschaffen sind. Das Lied endet mit einem wahrhaft
tollen Riff, wo noch mal alles zum Einsatz kommt, fast schon vor Depressionen weinender Gesang, traumhaft
dunkle Keys, sägende Gitarren und Drums, die das geniale Bild abrunden!
Fazit: Für mich eine der besten Veröffentlichungen der letzten 10 Jahre und ich übertreibe wahrhaft nicht! Wer
dieses Album nicht gehört hat, sollte es schleunigst nachholen, denn hier verpasst er ein schlichtweg geniales,
depressives Black Metal Album - die volle Punktezahl ist die logische Konsequenz. |
|