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Tja, da passiert es alle paar Jahre wieder und man wird von einer neuen unbekannten Band erwischt. So haben
die Schweden von Blodulv ihr mittlerweile zweites Album auf Total Holocaust Records veröffentlicht und
dürften sich im Laufe der Zeit eigentlich reger Beliebtheit erfreuen.
Um es mal vorwegzunehmen, wir haben hier ein grundsolides und doch gut performtes Plastikscheibchen,
welches zündenden, verschrobenen Old School Black Metal liefert. Allein das Cover, auf dem sich die
Turmspitze einer unserer allseits beliebten Kirchen befindet, sagt schon alles aus, in welche Richtung hier
sowohl textlich, als auch musikalisch geschritten wird - hier wird sich eben nicht mit bunten Farbspritzern
oder aufwendig künstlerischer Arbeit bekleckert. Jedenfalls deuten unüberhörbare Parallelen auf alte
Gorgoroth und besonders Old Wainds, die ja fast jedem ein Begriff sein sollten. Hier wird noch auf gute
alte Weise Instrumente gedroschen und dem Tagen der Brandstiftung gehuldigt. Doch gibt es auch mindestens
einen kleinen Haken. Die Problemzone bildet wahrscheinlich ausnahmslos der Gesang, welcher zwar ähnlich der
oben genannten Russen klingt, aber dennoch rein aus Verzerrung besteht. Ob es nun an Unvermögen lag, kann
ich nicht sagen. Nichtsdestotrotz bleibt die Scheibe sehr erträglich, gefällt sogar nach und nach immer
mehr.
Spielerisch muss man sich mit 2-3 Riffs pro Song zufrieden geben, was die Sache zwar unerhört monoton
macht, aber nicht in den Sand setzt. Boldulv verstehen es augenscheinlich recht gut, ihre Songs so zu
gestalten, dass ein gewisser Hörgenuss und keine Langeweile auftritt - demnach baut man auch die ein oder
anderen abwechselnden Riffgleise ein. Auf der einen Seite dürfte das sicherlich ebenso an der Stücklänge
liegen, die sich durchschnittlich auf 6-7 Minuten beläuft. Auf der anderen kommt das mittlere Tempo hinzu,
mal flotter, mal gezügelter, doch immer passend. Was will man mehr? |
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