BLACK WITCHERY

Desecration Of The Holy Kingdom (2002)

Cover LP

Black Witchery spielen einen Stil, der von genau so vielen schwarzmetallischen Anhängern geliebt wie gehasst wird: Es ist der sogenannte "War (Black) Metal". Und die drei Jungs aus Florida spielen diesen Stil auf ihrem ersten Album schon sehr nahe an der Perfektion, gibt es hier doch fast keine Kritikpunkte oder gar Schwächen. Das Wort "Schwäche" ist ihnen sowieso fremd, denn wie könnte man es sich sonst erklären, dass mehr als eine halbe Stunde lang zerstörerische Riffgewitter, alles zermalmende Drums und eine von endlosem Hass erfüllte Stimme auf den Hörer einwirken, um ihn schließlich auf einen Puls von etwa 220 zu bringen? Und doch gibt es trotz aller Blastbeat Attacken und schier endlosem Gekloppe ab und zu auch das ein oder andere Break und auch Solo, die die ganze Sache ein wenig versüßen. Einen wirklichen Favoriten unter den insgesamt neun Songs (11 sind es auf der LP Version) gleicht einem unmöglichen Unterfangen, denn fast alle Tracks sind auf dem gleichen, hohen Niveau und bieten keinerlei Auswahlmöglichkeit. Vergleichen könnte man Black Witchery mit Conqueror, Revenge oder auch Blasphemy, ich möchte jedoch so frech sein zu behaupten, dass sie mit dieser Veröffentlichung doch einen Tick besser daherkommen, als ihre kanadischen Kollegen. Wer nicht spätestens bei "Unholy Vengeance Of War" den Refrain (=Titel) drauflos brüllt, dass sich die Stimmbänder in ihre Einzelteile zersetzen, ist entweder ein Freund seichter Musik oder weiß die Lyrics einfach nicht zu schätzen. Sie stellen nämlich genau das dar, wofür Black Witchery auch musikalisch steht: Brutalität, Hass und Zerstörung mit dem gewissen Touch antichristlicher Propaganda. Die Kassetten-Version hat zudem auch noch ein geniales Layout, das wirklich nichts zu wünschen übrig lässt, und kommt mit Patch und Pin.
Doch trotz aller positiven Punkte kann ich die Höchstnote nicht vergeben, da der Zerstörungshammer objektiv gesehen zu ausgiebig kreist und deswegen wohl auch bei vielen auf Abneigung stoßen wird. Wer jedoch einen Tritt in die Fresse gut vertragen kann, dem rate ich unbedingt zu "Desecration Of The Holy Kingdom", denn wieder einmal gilt der Slogan "Buy or Die"!

9,5/10

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25.04.2003