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Das Ein-Mann-Projekt Black Tribe versucht laut eigenen Angaben Black Metal und Industrial in ihrer jeweils
rohsten Form zu verbinden, um die düsterste, kälteste und menschenfeindlichste Musik aller Zeiten zu erschaffen.
Dem kann man eigentlich nicht viel entgegen setzen, denn insbesondere dem zweiten Teil der Beschreibung wird das
Dargebotene durchaus gerecht.
Atmosphärisch versetzt einen das Werk dabei in eine kalte, unwirkliche, von Depression und Monotonie gezeichnete
endzeitliche Welt, in der es keinen Platz für Leben jeglicher Art zu geben scheint. Bilder von düsteren
Beton- und Stahlbauten, aus deren schwarzen Fenstern einem nur Kälte und Trostlosigkeit entgegenstarren, tauchen
vor dem geistigen Auge auf und jagen einem unbehagliche Schauer über den Rücken. Vergeblich sucht man nach Leben
oder Farben... Endzeitstimmung pur. In puncto Atmosphäre verfehlt das Werk also keinesfalls sein Ziel. Wenden
wir uns nun aber der musikalischen Seite zu...
Nach dem einstimmenden Düster-Intro folgt mit "Towards A Modern Art Of Genocide" ein Elektro-Punk-Industial-Gebräu,
welches mich nicht wirklich vom Hocker reißt, nicht weil es schlecht wäre, sondern weil es einfach zu weit vom
BM entfernt ist. Düstere Bilder beherrschen aber bereits hier die Szenerie. Doch allein extrem übersteuerte Vocals,
deren man sich allgemein auf diesem Demo reichlich bedient, genügen einfach nicht, um der Stilbezeichnung BM gerecht
zu werden, zumal bis dahin nicht ein einziger Gitarrensound an mein Ohr gedrungen ist. Das folgende "I Am The Death",
das diese bis dorthin eingeschlagene Richtung fortführt, würde ich dann ebenfalls eher als eine von Synthies
erschaffene Soundcollage bezeichen, durchsetzt mit Sprachsamples, denn als einen von Hass und Aggression durchzogenen
Song black metallischer Art. Kurz bevor ich in Versuchung gerate, das Werk doch wieder aus meinem Player zu verbannen,
kommt dann die Rettung in Form von "Eine Selbstmordnotiz in E-Moll", wo zum ersten Mal (wenn auch eher spärlich)
Gitarren eingesetzt werden, was meinen Gehörgängen wieder merklich wohler tut. Die wohl interessantesten Songs
stellen für mich aber Track Nummer 5 und 6 dar. "Funeral Obsession", der mit seinen fast 10 Minuten vielleicht einen
Hauch zu lang geraten ist, dürfte die Bezeichnung Black Metal wohl am ehesten verdient haben, zumal der Mittelteil
entfernt an Burzums "Black Spell Of Destruction" erinnert. Ein echtes Highlight auf diesem Werk. Fast wirkt er
dadurch schon wieder ein wenig fehl am Platz und man bekommt den Eindruck, als hätte dieser Song sich nur durch
Zufall auf dieses ansonsten doch eher dem Industrial zuzuordnenden Werk verirrt. "Pure Fucking Armageddon" hingegen
wartet erneut mit reichlich Soundsamples auf, weiß aber trotzdem oder grade deshalb zu gefallen, auch weil er
in puncto Härte ein wenig mehr zulegen kann. Heftig ist hier allerdings der Sound, der es durch die extreme
Übersteuerung mitunter nicht einfach macht, der Struktur des Songs zu folgen. Zum Abschluss wird das Thema
der ersten beiden Songs noch einmal aufgegriffen und Syntheziser, Sprach- und Soundsamples entlassen einen in
depressiver Stimmung in die Apokalypse.
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