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Zu tun haben wir es hier mit einer ganz besonderen Art des BM, dem Industrial Black Metal... das erste Album
von Blacklodge, welches über Blazing Productions veröffentlicht wurde. Mickey Kenny hat dieses Mal Hand
an Blacklodge's Output angelegt, wohl besser bekannt als Mischer von Anaal Nathrakh und Frost.
Musikalisch geht es hier auch voll auf die Fünf. Schon beim Opener kriegt man eine Gänsehaut: auf langsames
Pulsschlagen folgen sägende Gitarren und ein extrem mies verzerrter Gesang (mies hier nicht im Sinne von
schlecht, sondern von extrem brutal). Erinnert mich sofort an Anaal Nathrakh, wie das wohl kommt... Musste ich
mich nach dem ersten und zweiten Titel noch fragen, wo hier die Industrial-Anhleihen sein sollen, stürmen mir
in Stück 3 wabbrige Beats und eine blastende Drum-Machine entgegen - Frage beantwortet! Darauf folgen recht
schleppende Gitarren, welche hier eine schöne Melodie zusammenbasteln. Die Drummachine ist eigentlich bei jedem
Titel recht dezent im Hintergrund und ist auch so gut eingestellt, dass sie nicht wirklich negativ auffällt,
was ja bei vielen Bands der Fall ist. Die CD aber allein Industrial Black Metal zu nennen, ist meines Erachtens
nicht ganz richtig, des öfteren tauchen zB. auch mal Death Metal-Riffs in den Liedern auf. Aber wie schon
erwähnt, der Großteil lehnt sich an die frühen Neunziger an, gepaart mit ein paar Effekten aus dem Industrial
Bereich. Ich konnte anfangs wirklich nicht glauben, dass die Zusammenwirkung von Gitarren und "Techno"
funktionieren sollte, doch gerade dieser Aspekt macht diese Scheibe zu einem ausgefallenen, kranken Stück Black
Metal. Die Stücke versprühen soviel Hass und Sickness, dass es der pure Wahnsinn ist. Und da die Techno-Anleihen
recht gering gestreut sind, können hier auch Freunde des "normalen" Black Metals zugreifen.
Textlich nehmen Blacklodge auch absolut kein Blatt vor den Mund, sondern zeigen uns die Seiten von "Industrial
SatanisM, Satan and Drugz", wie sie schreiben. Den Black Metal haben Blacklodge hier sicher nicht neu erfunden,
aber eben durch das Einsetzen der Industrial-Elemente doch frischen Wind in die Black
Metal-Landschaft geweht... Zudem tragen die dezent eingesetzten Keyboardteppiche manchmal zu einer verträumten Atmosphäre bei, die jedoch,
kaum dass man sich daran gewöhnt hat, wieder von den verzerrten Gitarren, den Blastbeats und dem zerfressenen
Gesang zunichte gemacht wird.
Alles in allem ist die Scheibe sehr abwechslungsreich: schleppende Titel, rasende Titel, melancholische
Atmosphäre, teuflische Atmosphäre. Blacklodge leiten den Hörer durch die ganze Gefühlslandschaft hindurch und
man sieht auf jeden Fall, dass sie sich größte Mühe geben, für den Hörer interessant zu sein. |
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