BLACK HOWLING

Flagellation Reigns Eternity (Demo 2003)


Die portugiesische Black Metal Szene scheint sich vorgenommen zu haben, aus dem Schatten ihres Daseins gegenüber den doch vornehmlich aus nördlicheren Gefilden kommenden Vorreitern herauszutreten, denn mit Ausnahme einiger weniger Bands wie den Urgesteinen Decayed, Filii Nigrantium Infernalium oder Corpus Christii in neuerer Zeit hat kaum eine Formation großartig von sich Reden gemacht. In den letzten zwei Jahren tauchen aber an allen Ecken und Enden neue Bands auf und Namen wie Lux Ferre, Onirik, Flamma Aeterna oder Morte Incandescente machen die Runde. Inmitten dieser explosionsartig anwachsenden Szene möchte auch die noch sehr junge Band Black Howling mitmischen, um deren bis dato erstes Demo es hier gehen soll.
Die Band konzentriert sich mit ihrer Musik auf die depressive Seite des Black Metal. Bands wie Burzum oder Helheim waren offensichtlich in gewissem Maße eine Inspirationsquelle, besonders was den teilweise sehr verzweifelten, mit Hall versehenen Kreischgesang anbelangt. Mit Ausnahme des Titelsongs, der das Tempo etwas anzieht, bewegen sich die Songs hauptsächlich im langsamen bis Midtempo-Bereich und können hierbei mit etlichen gelungenen und eindringlichen Melodien aufwarten. Insbesondere das erste Stück "Skies Destruction" hat es mir angetan mit seiner sehr depressiven Stimmung und dem hier fast schon schmerzhaft verzweifelten Gesang, der einem direkt unter die Haut fährt. Absolut minimalistisch auch die Instrumentalisierung, die sich nur aus Gitarre, Schlagzeug und Vocals zusammensetzt und keinen Raum für warme, angenehme Klänge lässt. Sonderlich originell ist die Band mit dem Dargebotenen allerdings nicht, wie man vielleicht erahnen kann und ebenso wenig ist das Material wirklich voll ausgereift, genauso wie es ratsam wäre, noch den ein oder anderen Proberaumaufenthalt einzuplanen, um manch spielerische Schwäche auszubügeln. Das größte Manko ist allerdings die Produktion oder eher Nicht-Produktion. Es rumpelt und scheppert nur so drauf los und überschreitet an mancher Stelle wirklich den Erträglichkeitsfaktor in punkto Krach, zerstört dadurch leider viel an Atmosphäre und den Hörgenuss fast vollständig. Schade...
Im Fall von Black Howling tut es mir trotzdem ausnahmsweise leid, die Bewertung runterschrauben zu müssen, denn das Material, die Ideen und Ansätze sind wirklich gut - wenn auch ausbaufähig - und soundtechnisch Hartgesottene können daher ruhig ein Ohr riskieren. In Bezug auf eine allgemeine Kaufempfehlung komme ich aufgrund der angesprochenen Defizite aber nicht umhin, eine Bewertung im unteren Bereich zu vergeben. Bleibt nur zu hoffen, dass die Band diese Schwächen mit der nächsten Veröffentlichung ausmerzen kann, denn Potential ist auf alle Fälle vorhanden.

3,5/10

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Laeknishendr
06.12.2003