BLACKGOD / KRIGAR

Praying For The Death Of Mankind - Split (2003)


Und wieder etwas Neues von unseren historischen Erzfeinden - diesmal jedoch mit ein paar Schweizern im Schlepptau. Dieses angenehm "true" gestaltete Split-Demo von Blackgod und Krigar zeigt ein weiteres Mal auf, dass aus dem Land der Froschschenkel und Baguettes wirklich gute Klänge kommen können. Recht düster und eine wohlig erwartungsvolle Atmosphäre erschafft das "Intro" mit gregorianischen Gesängen und dunklen Soundkulissen, die von einer krächzenden Stimme begleitet werden - Unheilvolles verkündend. Darauf folgt sodann barbarischer Rumpel-BM, der's durchaus in sich hat. Mit einer ordentlichen Portion Thrash versehen kloppen sich Blackgod überzeugend in die Ohren des zufriedenen Hörers. Durch das relativ hohe Maß an Zügellosigkeit fühle ich mich ein wenig an die göttlichen Bestial Warlust erinnert, was jedoch nicht heißen soll, dass die Franzmänner in deren Dimensionen rumwuchern. Dazu fehlt noch 'ne ganze Ecke - sowohl bei Wuchtigkeit und ungehaltener Brutalität, als auch bei songwriterischen Orientierungen. Trotzdem ist Blackgod ein durchaus guter, eingängiger Einstand gelungen, bei dem man zuweilen auch mal ordentlich mitgrölen kann. Schicke Sache. 
Nun aber zu unseren rotweißen Nachbarn. Krigar stellen gleich zu Beginn klar, dass bei ihnen wesentlich nordischer zur Schlacht geblasen wird. Zwar wenig originell, dafür aber grundsolide und mit einigen doch sehr schmackhaften Riffs und eingängiger Aggression, sägen sich Blackstorm, Meduseld, Magoth und Bornyhake durch das auch hier nicht zwingend enttäuschte Trommelfell. Zwar hat man die hier vorliegende Straße schon tausendmal rauf und runter fahren müssen, das heißt, wäre nicht das Potential zu doch positiv sinnendem Komponieren vorhanden, würden Krigar in der Durchschnittlichkeit untergehen, doch den reinrassigen Puristen dürfte das eigentlich nicht so doll stören. Und schlecht ist das irgendwo zwischen Norwegen und Schweden angesiedelte Material der Schweizer nicht - Zufriedenheit dürften sie also bei dem ein oder anderen locker erzeugen. 
Auch die Produktionen beider Erstlinge sind wirklich gelungen, sodass man diesbezüglich keine weiteren Abstriche machen braucht. Somit hätten beide Bands meines Erachtens die Aufnahmeprüfung bestanden, die garantiert, dass man sich mindestens hinter Blackgod einmal mehr hängt und nach weiteren Erzeugnissen Ausschau hält.

Blackgod 7,5/10 - Krigar 6,5/10

Official Website: Blackgod
Official Website: Krigar
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sic
08.11.2003