BLACK FLAME

Torment And Glory (CD 2004)


Scheinbar hat man sich beim vorliegenden Act nicht auf ein Cover einigen können: Während das Booklet mit einer akzeptablen Aufmachung sowie Titelblatt Sympathien gewinnt, fügten die Verantwortlichen hinter dieser schlauen Aktion das Alternativbild als "Bonus" bei - und das, obwohl keine Digi-Pack-Variante geplant ist. Was anfangs etwas seltsam erscheint, stellt sich im Nachhinein als sogenanntes "Double-Artwork" heraus. Ich hoffe allerdings nicht, dass jene Notlösung, die bei mir zum Einsatz kam, auch der potenziellen Kundschaft angetan wird, da sich das lästige "Kärtchen-Austausch"-Verfahren in der Praxis keinesfalls bewährt hat. Soviel zur ansonsten aber ordentlichen Verpackung, nun kurz was zum bisherigen Karrieregang der drei Italiener. 
Angefangen hat alles vor gut fünf Jahren, als Frontmann Cardinale Italo Martire und sein treuer Wegbegleiter Serpentrax beschlossen haben, ihre schlimmsten Fantasien und Visionen zu vertonen. Nach einigen diskographiefüllenden Demos, Mini-CDs und LPs und einer Langrille stellt das heutige Trio (verstärkt durch M:A:Fog am Schlagzeug) ihr zweites Album vor, das unter anderem auch schon vorher veröffentlichte Lieder wie "Orgiastic Funeral" oder "From Ashes I'll Reborn" enthält. Somit wäre die Höhepunktauflistung vom vorliegenden Opus so gut wie geklärt: Beide zuvor genannten Songs sind, trotz ihres fett abgemischten Klanges, wesentlich rauer in der Melodieführung, zudem abwechslungsreicher im Aufbau, daher auch fesselnder als der Rest des schwarz bedruckten Scheibchens. Dieser versucht anhand seiner genrevermischenden, jedoch stets kompetent eingehämmerten Collagenmischung, den BMlern andere Metal-Genres wie Death, Doom oder Thrash schmackhaft zu machen, was teilweise recht passabel funktioniert. Totalausfälle wie das einschläfernd langweilige "Wounded Torment" oder das noch fadere, pseudo-düstere Instrumental "O:B:F" sind zum Glück nicht allzu stark vertreten, zerren die Wertung indes nach unten. Wer sich übrigens den Silberfrisbee zulegt, bekommt ein Bonusstückchen dazu, auf das man aber auch genauso gut verzichten hätte können - zu wirr knattert der Dreier durchs Geäst, ohne an einer Passage mehr als dreißig Sekunden lang festzuhalten. 
Fazit: "Torment And Glory" ist eine weitere Durchschnittsplatte aus den südlichen Teilen Europas. Licht und Schatten sind hier gleich stark vertreten, da mich aber die beiden zuvor veröffentlichten Nummern mittelschwer beeindruckt haben, lasse ich es mit fünfeinhalb Zählern gut sein und hoffe, dass der ehrenwerte Cardinale sich seine früheren Werke zu Gemüte führt und wieder ähnlich beeindruckendes Material komponiert - Potenzial ist ja vorhanden.

5,5/10

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Amicus
27.11.2004


Redaktionsbewertung:
azaghal 5,5 Argathon -
Laeknishendr 6 Johannes -
Erik 5 psephos -
sic - Amicus 5,5
IT -
Gesamtdurchschnitt: 5,5