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Besatt sind eine dieser Bands, die Jahr um Jahr Alben raushauen, die irgendwie keine Sau interessieren.
Musikalisch zwar halbwegs kompetent, aber ebenso langweilig und belanglos. Mein Fazit jedenfalls war bisher
immer: "Naja, vielleicht beim nächsten Mal". Mit "Sacrifice For Satan" wird sich das ändern. Denn auf ein
nächstes Mal werde ich nicht mehr warten. Besatt hatten schon mehr als genug Chancen, und wenn sie diese auch
wieder vergeigen, dann wird's das gewesen sein.
Der Anfang lässt schon mal nichts Gutes ahnen; Glockengebimmel und Georgel stimmen den Hörer darauf ein, dass
Besatt immer noch nicht sonderlich einfallsreich sind. Wird man dann von donnernd produziertem Gerödel geweckt,
so nur, um bald wieder einzunicken. Weder rhythmisch noch rifftechnisch ist "Toast Of Victory" sonderlich
aufregend. 08/15-von-der-Stange-Biedermeier-BM mit einem Hauch Thrash. Klasse. Und im weiteren Verlauf steigern
sich die Polen leider keineswegs. Vielmehr ist zu beobachten, dass im Prinzip fast alle Lieder das gleiche Lied
sind: Etwas Anderes als eine A-B-A'-Struktur ist den Jungs offenbar nicht gelungen, und zu allem Überfluss klingt
der A-Teil von Lied "xz" genauso, wie der A'-Abschnitt von Stück "xy" geendet hat. Mit anderen Worten: "Sacrifice
For Satan" ist die oftmalige Wiederholung eines A-Teils mit ewig gleichem Getrommel und so unspannenden Riffs,
dass die auch alle gleich klingen.
All ihre schöpferische Kraft haben Besatt in die Mittelteile der Lieder gesteckt. Da wird dann tatsächlich mal
der Takt gewechselt, eine akustische Gitarre gezupft und - ein Wunder! - sogar die ein oder andere hörbare
Melodie produziert. "Fallen Angel" ragt so aus dem Rest des monotonen Getrümmers heraus, auch wenn der bessere
Abschnitt in das übliche AA'-Sandwich gepresst wird. Einen weiteren Lichtblick stellt der Rausschmeißer dar,
bzw. "Hellish Whispers" ist der einzige andere Lichtblick. Neben dem unvermeidlichen Crash!-Boom!-Bang! wird
hier fast schon so etwas wie Atmosphäre geboten, ein Beinahe-Gänsehaut-Riff hat man sich auch einfallen lassen
und sogar die Standard-Struktur wurde ein bisschen aufgebrochen. Schön. Doch leider viel zu spät und viel zu
wenig. Oder reichen irgendwem vier, fünf oder auch sechs gelungene Minuten auf einem 40-Minuten-Album? Mir
jedenfalls nicht. |
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