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Westdeutschland, 24 Grad im Schatten und der CD Player rotiert. Dabei soll keine Stimmung für fiesen Black
Metal aufkommen? Doch, das geht: Fenster zu, Raum verdunkeln und neue Besatt reinlegen und von fernem,
stumpfen Donnergrollen mit Regenplätschern einfangen lassen! Da scheint etwas auf uns zu zukommen...
Denn was sich zunächst als nächstes überflüssiges Intro entpuppt, zieht sich durch die komplette Scheibe
als Überbrückung zu den einzelnen Stücken. Und die haben es wieder in sich.
Besatt sind ihrem Weg treu geblieben und haben erneut ein rohes Stück Black Metal kreiert. In knapp über
51 Minuten wird ursprünglich roh und grimmig der Straßenbahn-Rhythmus zelebriert, ohne dabei einem "kultigen"
(?) Dilettantismus, wie ihn inzwischen häufig Gruppen mit dieser Spielrichtung aufweisen/anpreisen, als
Beigeschmack aufkommen zu lassen. Auch wenn das Schlagzeug hin und wieder herrlich rumpelt und dem
Taktfetischisten bei Zeiten die Haare zu Berge stehen lässt, so möchte ich für meinen Teil es nicht sonderlich
als störend betrachten, da es dem durchschnittlichen Hörer eher kaum auffallen wird, zumal es die Sache
schön dreckig macht. Musikalisch orientiert man sich an nordischen Größen der letzten Dekade, was besonders beim zweiten Stück
"Funeral Wind" deutlich wird. Ein Titel, wie "De Mysteriis Pure Holocaust" hätte hier nicht
verwundert! Also, Innovation: Fehlanzeige!
Und somit haben Besatt erneut den Black Metal nicht neu erfunden, sondern
durch Kontinuität ein satanisches Album erschaffen. Ich denke, dass sie damit das Ziel erreicht haben,
welches sie mit dieser Platte anstrebten. |
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