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Lange ist es her, seitdem ich mir mal wieder ein hochkarätiges Pagan Black-Metal Album zu Gemüte führen konnte.
Allzu viele Veröffentlichungen, die über den gehobenen Pagan-Durchschnitt gingen, gab es ja nicht gerade. Doch da
schafft Berserk aus Spanien mit "Rites Of Supremacy" nun Abhilfe.
Angefangen mit dem Design der Platte - das Cover und die Coverartworks sind genial gezeichnet und absolut
authentisch, typische Szenen aus Schlachten und traumhaften Bildern von einsamen Kriegern im dichtem Wald bei
Lagerfeuer, so stell ich mir eine erste Präsentation vor! Doch auch die ersten wohltuenden Klänge des Titeltracks,
der somit das Album eröffnet, wissen einem jeden Fan des Genres zu gefallen. Doch warum schlägt meine Begeisterung
über? Sind es die fantastischen Drums, die mit ihren ausgereiften Rhythmen den Blutdruck jedes Schwarz-Metallers
steigen lassen? Oder sind es die Gitarren, die mit ihrem unheilvollen Klang die nächste Etappe in der Schlacht
einläuten? Aber es könnten auch die ausgezeichneten Vocals sein, die sich sofort einprägen und die eine
Eigenständigkeit aufweisen, die ich mir von manch anderen Bands gewünscht hätte, eben keine billige Kopie von
anderen Black Metal Veteranen. Mit 7 mehr oder weniger langen Songs + einem
akustisch angelegten Song namens "De
Este A Oeste", der dank "Blockflöte" ein ganz eigenes Feeling ausstrahlt, ergibt sich eine Gesamtspielzeit von
rund 40 Minuten.
Doch dass hier nicht nur alles Gold ist was glänzt, muss leider auch gesagt werden. Die Produktion ist ein kleines
Manko, denn meines Erachtens nach ist eine tobende Schlacht alles andre als heimlich, still und leise, doch so
gibt sich die Produktion leider. Nicht dass sie schlecht wäre, keineswegs, clean aufgenommen, gut abgestimmt,
trotzdem fehlt einfach ein gewisser "Druck", um das "Schlachtenfeeling" auch richtig an die Zuhörer zu bringen.
Ein weiteres Manko ist die sich zum Ende hin einschleichende Monotonie, die ersten drei Songs machen von der Spielzeit
her knapp die Hälfte des Albums aus und sind zugleich auch am abwechslungsreichsten, die übrig gebliebenen Songs
können das Niveau nicht ganz halten. Einfache Elemente wie z.B. Geschrei von Kriegern oder ein akustischer
Triumphmarsch am Schluss eines Songs hätten der Abwechslung gut getan und somit auch der Bewertung.
Zu guter Letzt bleibt noch zu sagen, dass das Album in den Artica Studios aufgenommen wurde und vertrieben wird es
von Oaken Shield Records.
Fazit: Auf diesem Album ist kein Total-Ausfall zu verbuchen, "Journey To Eternity" ist vielleicht etwas überflüssig,
aber nicht störend. Da ein Nachfolger schon in Mache ist, können wir auf noch höhere Qualität hoffen, als dies eh
schon der Fall ist. Klare Anspieltipps des Albums sind der Titeltrack und "Berserkers Blood", die mit ihrer
Eigenständigkeit alles andere in den Schatten stellen. Dass dieser Longplayer daher länger in meinem CD-Player
verweilt, ist Ehrensache. In diesem Sinne... |
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