|
Die Umgebung um einen herum verfinstert sich, man wird in den Sog des Nachdenkens ohne Fluchtmöglichkeit
hineingezogen - selten schafft es eine Ansammlung an Liedern wie das hier vorliegende, von der jungen, in
Schweden beheimateten Truppe Benighted, mich förmlich zum Überlegen zu zwingen. Beginnend bei der düster
abgestimmten Produktion, in welcher sämtliche Instrumente überraschend ausgewogen abgemischt wurden (in der
teilweise zu meiner Freude sogar der Bass die Melodie vorgibt), über die beeindruckenden Kompositionen, zu
welchen der Rezensent noch später kommen wird, bis hin zum respektablen Gesamtumfang von etwas mehr als 25
Minuten, ergibt dies eine Aufnahme, die aus der Masse der vielen Durchschnittsveröffentlichungen
heraussticht.
"Höllenfahrt", so die Übersetzung des Demo-Titeltracks, lässt erste vage Vergleiche mit frühen Bathory oder
Enslaved auf ihrem ersten Longplayer zu, was anhand des langgezogenen, jedoch sehr guten Songaufbaus leicht
herauszuhören ist. Zusammen mit dem schnellen Schlagzeug, den abwechslungsreichen, sich rasch wiederholenden
Texten, sowie der etwas in den Hintergrund gemischten, morbiden Stimme kann der mehr als dreizehnminütige
Opener zwar durchaus überzeugen, sorgt aber die ganze Zeit über für keine Überraschungen. Die
nächsten beiden Lieder können im Gegensatz zu "Heljarför" mit kompakteren Songstrukturen, teils schnellerem Tempo und
dezent eingeschobenen Akustik-Einspielungen wahre Begeisterungsstürme wecken, wobei "The Dying Age" das
wesentlich ruhigere, melancholischere Stück dieser beiden depressiven Hymnen darstellt, während "Into The
Sea Of Nothing" mit den abrupteren Breaks, krankeren Vocals, dem zuvor erwähnten basslastigeren Ablauf,
sprich dem weniger eingängigeren Beitrag auf dieser Scheibe glänzt. Abschließend tun sich Meerrausch-Samples
und äußerst trübsinnige, langsam gespielte Klampfenakkorde zusammen, die ein mehr als gelungenes, sowie
passendes Outro ergeben.
Fazit: Das junge Duo, welches sich auch demnächst live mit einigen Gastmusikern die Ehre geben soll, legt mit
diesem ersten Lebenszeichen einen Glanzstart hin, der Lust auf mehr macht. Behalten die zwei Künstler ihre
Eigenschaft, sehr gute Musik zu schreiben, bei, darf sich die Schwarzwurzler-Gemeinde auf ein Album der
Extraklasse freuen. Definitiv eines von wenigen Demo-Highlights. |
|