BENIGHTED

Heljarför (Demo 2003)


Die Umgebung um einen herum verfinstert sich, man wird in den Sog des Nachdenkens ohne Fluchtmöglichkeit hineingezogen - selten schafft es eine Ansammlung an Liedern wie das hier vorliegende, von der jungen, in Schweden beheimateten Truppe Benighted, mich förmlich zum Überlegen zu zwingen. Beginnend bei der düster abgestimmten Produktion, in welcher sämtliche Instrumente überraschend ausgewogen abgemischt wurden (in der teilweise zu meiner Freude sogar der Bass die Melodie vorgibt), über die beeindruckenden Kompositionen, zu welchen der Rezensent noch später kommen wird, bis hin zum respektablen Gesamtumfang von etwas mehr als 25 Minuten, ergibt dies eine Aufnahme, die aus der Masse der vielen Durchschnittsveröffentlichungen heraussticht.
"Höllenfahrt", so die Übersetzung des Demo-Titeltracks, lässt erste vage Vergleiche mit frühen Bathory oder Enslaved auf ihrem ersten Longplayer zu, was anhand des langgezogenen, jedoch sehr guten Songaufbaus leicht herauszuhören ist. Zusammen mit dem schnellen Schlagzeug, den abwechslungsreichen, sich rasch wiederholenden Texten, sowie der etwas in den Hintergrund gemischten, morbiden Stimme kann der mehr als dreizehnminütige Opener zwar durchaus überzeugen, sorgt aber die ganze Zeit über für keine Überraschungen. Die nächsten beiden Lieder können im Gegensatz zu "Heljarför" mit kompakteren Songstrukturen, teils schnellerem Tempo und dezent eingeschobenen Akustik-Einspielungen wahre Begeisterungsstürme wecken, wobei "The Dying Age" das wesentlich ruhigere, melancholischere Stück dieser beiden depressiven Hymnen darstellt, während "Into The Sea Of Nothing" mit den abrupteren Breaks, krankeren Vocals, dem zuvor erwähnten basslastigeren Ablauf, sprich dem weniger eingängigeren Beitrag auf dieser Scheibe glänzt. Abschließend tun sich Meerrausch-Samples und äußerst trübsinnige, langsam gespielte Klampfenakkorde zusammen, die ein mehr als gelungenes, sowie passendes Outro ergeben.
Fazit: Das junge Duo, welches sich auch demnächst live mit einigen Gastmusikern die Ehre geben soll, legt mit diesem ersten Lebenszeichen einen Glanzstart hin, der Lust auf mehr macht. Behalten die zwei Künstler ihre Eigenschaft, sehr gute Musik zu schreiben, bei, darf sich die Schwarzwurzler-Gemeinde auf ein Album der
Extraklasse freuen. Definitiv eines von wenigen Demo-Highlights.

8,5/10

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Amicus
30.06.2004


Redaktionsbewertung:
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Laeknishendr 7 Argathon -
Erik 7 Johannes -
sic - psephos 8
IT - Amicus 8,5
Andy 8
Gesamtdurchschnitt: 7,6