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Die Salzburger Blastfetischisten Belphegor nennen ihren Spielstil gerne "Hyper Black Death Aggression", der
treffender nicht beschrieben werden könnte. Die Mixtur aus den Vorgängern "The Last Supper" (eher dem Death
Metal zuzuschreiben, dennoch äußerst brutal) und "Blutsabbath" waren die logische Schlussfolgerung für
"Necrodaemon Terrorsathan". Mit Boban Milunovic und den ATS Studios endlich die richtige Zerlegungsstätte für
ihre teuflischen Stakkato-Attacken gefunden, machte sich die Truppe eben ans Werk, um allen zu zeigen, wo der
Ösi-Hammer hängt.
Was dabei herausgekommen ist, sind menschenverachtende Lobhymnen an die Fleischeslust. Aberwitzig rasen sie
durch die Tracks, ohne dabei auf Dauer langweilig oder austauschbar zu wirken. Grenzgeniale Riffs paaren sich
mit (zugegebenermaßen etwas pubertären) diabolischen Lyrics, die jeden Christen zusammenzucken lassen und zu
einem Stoßgebet anregen. Während Helmuth im Gegensatz zu "Blutsabbath" mit tiefsten Growls sowie vereinzelt
vorkommendem hohem Kreischen begeistern kann, schrubbt er souverän seine Akkorde runter, die einen zeitweise an
Morbid Angel, Krisiun oder Infernal erinnern. Der zweite Gitarrist Sigurd tritt beileibe nicht schlechter auf
als sein Bruder im Geiste - seine Passagen fahren auf der selben todesbleilastigen Schiene. Das Drumkit, vom
langjährigen Session-Musiker höchstpersönlich "bearbeitet", hat eine hervorragende Synthese mit der Gitarren-Combo
geschaffen; manchmal fragt man sich, ob da jemand bei Belphegor den vermeintlich japanischen Schlagzeuggast
etwas zu hoch eingestellt hat, doch mitnichten, denn der Schlagzeuger ist aus Fleisch und Blut.
Musikalische Highlights gibt es auf diesem Opus zuhauf: Der Titeltrack, der mit seiner variantenreichen Facette
überzeugt; "Vomit Upon The Cross", eines der besten Lieder, die diese Höllenbrüder jemals geschrieben haben;
"Diabolical Possession", welches im Refrain mit scheinbar rituellen Rhythmen daherkommt, sowie "S.B.S.R" ein
wirklich gemeingefährlicher Song mit irrwitzigen Tonfolgen. Der Rest fällt unter diesen Juwelen kaum auf, wobei
"Lust Perishes In A Thirst For Blood" den schwächsten Song auf dieser Platte darstellt, weil er etwas
undifferenziert aus den Boxen lärmt und auch sonst nicht sehr zu gefallen weiß.
Fazit: All jenen, die auf fett produzierten Black-Death-Metal stehen, rate ich, in dieses Werk reinzuhören,
falls man es eh nicht schon längst zu Hause hat. |
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