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Als ich zum ersten Mal vernahm, dass Bazzah aus Malaysia (Südostasien)
stammen würden, machten sich zwei unterschiedliche Regungen in mir breit. Zum
einen war da natürlich Interesse an einer Band, welche allein durch
ihre Herkunft schon einen gewissen Exotenstatus inne hat, zum anderen
natürlich auch Skepsis, denn wann hatte ich schon jemals von wirklich
gelungenem Black Metal aus Asien gehört? Nun, jedenfalls versuchte ich
letztendlich dennoch, mit einer gewissen Objektivität an diese Kritik
zu gehen; ob es gelungen ist, mag jeder, der mit der Musik der Band
vertraut ist, selbst entscheiden.
Laut Infobeiblatt existiert die Horde, um die es hier also geht, seit
den späten 90ern und allem Anschein nach hatte man es nicht immer
leicht mit der örtlichen Regierungsgewalt, die scheinbar kein Freund
schwarzer Tonkunst zu sein scheint. Dennoch aber schaffte es die Truppe,
bisher 1 Demo und 2 Alben einzuspielen, wovon sich zumindest die letzten
beiden jetzt auf diesem, von From Beyond Prod. veröffentlichtem
Silberling, wiederzufinden sind. Den Einstieg machen dabei die jüngsten
Stücke der Band, welche unter dem Titel „Kingdom Of The Dead“
zusammengefasst wurden. Musikalisch frönt man hierbei fast durchgehend
der Raserei, nur selten einmal wird die Geschwindigkeit zurückgefahren.
Das allerdings wäre dem Hörgenuss sicherlich etwas mehr zugute
gekommen, denn obwohl der frostige Gitarrenklang und der hervorragende
Gesang, welcher einem steten, heiseren Flüstern gleichkommt, durchaus
zu begeistern wissen, ist es dennoch der unüberhörbar nervtötende „Häschen
Hüpf vergewaltigt leere Ravioli Dose“-Schlagzeugklang, der viele der
vorhandenen positiven Ansätze ein Stück weit wieder zunichte macht.
Denn wenn die durchaus gefälligen Stücke mit ihren zwar nicht
spektakulären, aber dennoch annehmbaren Melodien und der, wie gesagt,
recht eigenständige Gesang nicht permanent durch den blechernen Hall
der Drums begleitet werden würden, dann hätte man hier durchaus eine
gute Veröffentlichung vorzuweisen. Bleibt ein Stück weit nur zu
hoffen, dass man für die Zukunft diesen Makel noch auszubügeln weiß,
den so wird an dem Material wohl nur der wahrhaft Freude finden können,
der zum Schlafen auch gern mal in den Maschinenkeller kriecht.
Den zweiten Teil dieses Silberlings bestreiten dann die Stücke des
erstmals 1999 erschienenen Albums „Death Is All I See...“, welche
hier als Bonus beigefügt wurden. Das Interessante ist dabei, dass diese
früheren Titel vom Klang her ein ganzes Stück professioneller wirken als etwa die erstgenannten Erzeugnisse der Band. So sind Gitarre
sowie Schlagzeug zwar immer noch traditionell gehalten, dennoch von
der Produktion her weitaus besser in Szene gesetzt als etwa auf „Kingdom...“.
Auch wirkte man damals noch ein wenig variabler, gesanglich sowie von
der Instrumentierung her. So schleicht sich zwischen all die Blastbeats
hier und da ein Mid-Tempo-Teil ein und das Black Metal
typische Kreischen wird mit wütendem Gebrüll aufgelockert.
Allerdings muss zu all dem auch gesagt werden, dass mir trotz der
genannten Pluspunkte dennoch die Dinge abgehen, die mich etwa für das
neue Werk so einnehmen. So war der Gesang damals zwar gut und variabel,
dennoch aber keinesfalls irgendwie eigenständig und auch wenn die
Produktion besser klang, so unterstützte sie dennoch nur den Fakt,
dass das Gehörte an
mir vorüber zog, ohne tieferen Eindruck zu hinterlassen. Das ist aber zusammengefasst wohl auch das größte
Problem von Bazzah, denn obwohl die Band, wie gesagt, wirkliche Ansätze
für sich verbuchen kann, bleibt im Endeffekt von dem Gehörten nichts
wirklich hängen. Und obwohl ich zumindest den Stil von „Kingdom Of The Dead“ jederzeit wiedererkennen würde, heißt das
doch, dass die Band mit dieser Veröffentlichung im Meer
des Durchschnitts bleiben wird, in dem heute große Teile der Black
Metal Kultur ohnehin fast ersaufen. |
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