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Bis 1990 reicht die Veröffentlichungsgeschichte von Barathrum zurück. Nach 9 Demos/Promos/Singles und 7 Alben
erscheint es doch etwas verwunderlich, dass scheinbar trotzdem niemand übermäßig viel Notiz von den Finnen
genommen hat. Da auch meine Wenigkeit keine Ausnahme bildet, ist es mir nun nicht gestattet, irgendwelche
Entwicklungen nachzuvollziehen. Da mir nun aber ihr neustes Scheibchen vorliegt, wohl eine etwas unpässliche
Situation. Aber gut, wenn die Vorgänger ähnlich gestrickt waren wie "Anno Aspera - 2003 Years After Bastard's
Birth" selbst, habe ich zumindest nichts Übermenschliches verpasst.
Solide, alt und rotzig holzt die Combo einen Mix aus Death, Black und Thrash Metal, wie er live wohl
motivierender kaum sein könnte. Auf Konserve jedoch weiß die nostalgische Simplizität nur bedingt zu überzeugen.
So wütet man durchaus aggressiv und eingängig vor sich hin, weiß mit seiner unverblümten Stinkefinger-Attitüde
auch zu reizen. Was dem Album jedoch eindeutig fehlt, sind tiefschürfende Melodien und die nötige Abwechslung,
um eventuelle Höhepunkte heraufzubeschwören. Sicherlich, Variation in Tempo und Strukturierung liegen vor und
zuweilen wird man auch Zeuge eines kurzen Solozwischenspiels - aber irgendwas fehlt hier. Der leidige Funke
will und will nicht überspringen. Dabei muss ich zugeben, dass mir gerade die Produktion sehr zusagt. Bei
einer traditionellen BM-Scheibe wäre das wohl ein kleines Vergehen, die Tracks in eine solche Klangschale zu
gießen. Hier erreicht man damit aber Ansätze von "Tol Cormpt Norz Norz Norz..."-ähnlichen Tonformen -
basslastig und brummend.
Doch wie erwähnt, hapert's schlicht am Songwriting, welches bestenfalls oberen Durchschnitt darstellt.
Altbacken und uninspiriert erscheint das Gesamtwerk. So ist es arg zu bezweifeln, ob Barathrums Dümpelei ein
Ende haben wird. Altwurstler und Thrash-Liebhaber mit Gefallen am Fäusteheben und Mitgrölen kommen sicherlich
auf ihre Kosten. In Punkto BM-Atmosphäre und diesbezüglicher Begeisterung leuchtet "Anno Aspera - 2003 Years
After Bastard's Birth" allerdings etwa halb so stark wie ein totes Glühwürmchen. Schade drum. |
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