|
Mit EPs ist das immer so 'ne Sache. Viele von ihnen existieren, um den Anhängern diverser Haufen überflüssiges
B-Klasse-Material um die Löffel zu schmieren, manche sind zu kurz, von der Aufmachung her ein Albtraum,
Ausnahmen bestätigen den Normalfall. Doch damit sei nicht Schluss gewesen: Die norwegischen Label-Recken
Aftermath Music haben es glatt versäumt, jene zwei Lieder auf diesem Miniteller in korrekter (sprich von der
Band gewünschter) Reihenfolge zu belassen und tauften diese schnurstracks "um". Bis heute erinnert sich
Azaghal angesichts dieser Probleme sicherlich ungern an "Helwettiläinen" zurück, was aber defintiv nicht am
Liedgut liegt.
So werden beide Acht-Minuten-Hymnen anhand netter Synthie/Samplerintros und -einsprengsel geschmackvoll
eingeleitet, um dann letztendlich im Paradies für Fans simpel gestrickter Musik zu landen. Klangtechnisch
orientiert sich der Dreier an ihrem Zweitling "Helvetin Yhedeksän Piiriä", vor allem die kratzige, dominante
Saitenakrobatik wurde quasi übernommen. Im Gegensatz dazu steht das jetzt etwas ausgewogenere Schlagwerk, vom
hohlen Sound hat man sich hier verabschiedet. Die beiden Stücke bauen darüber hinaus auf ruhigere Phasen,
"Helwettiläinen" ganz am Anfang und "Ihmissusi" mittendrin. Allzu sanfte Töne werden jedoch ausgelassen, gibt
das Trio pro Lied zu circa sechzig Prozent Vollgas und lässt ansonsten die synthetischen Muskeln spielen,
wobei diese vollends zum infernalischen Ambiente passen.
Doch warum schauen im Endeffekt "nur" sieben Punkte raus? Weil auch "Helwettiläinen" keine Ausnahme im
Azaghal'schen Universum darstellt. Diese zwei Ergüsse sind jenseits sämtlicher Zweifel schweinegeile Kracher...
aber leider so facettenarm und einfach gebaut, dass man sich nach mehreren Hörsessions förmlich zwingen muss,
ein weiteres Mal die Anlage damit zu beschallen. Daher merke: Je seltener durch die Lauscher, desto besser die
Langzeitgarantie. |
|
