Demoniac Flagellations (CD 2004)

Viel fällt mir zu dieser Platte nicht ein, was nicht bedeutet das hier nichts los sei. Nein, auf diesem Silberling geht es sogar recht flott zur Sache - Black/Death/Thrash der alten Schule. Nicht umsonst will man seinen Vorbildern, Vorreitern und quasi Nachbarn huldigen, denn eigentlich kommen alle diese Vor-Bands aus derselben Stadt, haben in etwa zur gleichen Zeit angefangen und alle haben eben dieselbe Musik im Hinterkopf (gehabt). Somit ist Anal Vomit eigentlich nicht groß von Bedeutung, wenn es um Innovation geht. Zuvor haben diese gewissen Althasen namens (frühe) Sepultura, Sarcofago und Holocausto unsere "Vomiten" nämlich um fast 10 Jahre (bezüglich Gründung) übertrumpft. Nur spielt das für die Jungs wohl keine bedeutende Rolle, denn hier sollen ja gerade die Gründungsväter gewürdigt und nichts neu erfunden werden. Ich weiß also nicht, ob hier noch großartig Erklärungsbedarf besteht, denn wenigstens die beiden Wegweiser mit S sollte man schon mal gehört oder wenigstens erfahren haben; war schließlich bis heute genug Zeit.
Für alle die, die immer noch keine Ahnung haben: schnelles, aggressives Gebolze auf den Drums, was vor allem vom Thrash herrührt, rasende Riffs mit gelegentlich waghalsigen Soli und relativ viel Abwechslung im Spielverlauf plus eine eher bösartig raue Stimme. Nebenbei bekommt der Hörer noch diverse Spielereien wie Soundsamples eines weiblichen Orgasmus zu Gesicht, oder einfach nur ein Sprachintro zu Beginn der Scheibe. Textlich pervers aus früher Death/Thrash-Ära handelnd, geht es zufällig um (sexuelle) Abnormalität, Satan und früher wohl auch noch Tod & Co. Somit haben wir hier keinen Meilenstein oder ein Phänomen, sondern ein gutes "straight forward-Album" für Leute, die gerne auf alten Black/Death/Thrash aus Südamerika stehen. Das heißt ordentliche 6 Punkte für die sonnengebräunten Perversen von der anderen Seite der Welt.

6/10

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psephos
26.12.2004