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So schwer dürfte die Geschichte um AN ja nicht zu handhaben sein. Der Bandname hat etwas eigenes und könnte fast mystisch wirken, das schwarz/weiße Cover des
Debüts tut sein Übriges und die Liedtitel versprechen Misanthropie vor dem Herren. Fazit: Hier gibt's allerfeinsten Depressive Black Metal. Wie recht oberflächliche Eindrücke täuschen können, wird quasi umgehend dargestellt, hat man denn "Revelation I: World Minus Population" in den Schacht geschmissen. Melancholisch und
bedrückenend ist hier nämlich gar nichts, dieses Album frönt provokanter Wut und Rockigkeit. Underground-untypisch produziert, bieten die Tracks eher reinen Death/Black Metal mit 'ner geschmeidigen Thrash-Note. Zwar beeindruckt man mittels
Abwechslungsreichtum und Fiesheit, im Grunde jedoch zieht man keinen Hering vom Teller. Der Gesang stellt sich meist "gegrunzt"
(gegurgelt eigentlich) dar und musikalisch weiß man sich auch nicht recht zwischen tot oder schwarz zu
entscheiden. Instrumental ist diese ganze, ungewöhnlich professionell
dargebrachte, Melange zwar recht interessant, kann (auf Dauer) aber keinen Topf zum
Kochen bringen. Die Ideen sind gut, die Arrangements und kompositorischen Entwicklungen sehr bescheiden, um nicht zu sagen langweilig. Als einziger Kracher sticht "Human Compost" hervor, das mit Eingängigkeit und Hymnencharakter glänzt und zweifelsfrei noch länger mein Ohr durchwandern darf. Der Rest ist gut gemachter Durchschnitt und muss wirklich nicht gekannt werden. Schade, denn AN könnten mit ihrem Stil ein recht angenehmer Ausgleich zu dem sein, was die altgeschulten, finnischen Landsleute alljährlich von sich geben. Schauen wir mal, was das noch werden könnte. |
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