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Relativ unauffällig verlief die Karriere vorliegender Truppe bis jetzt: Nach nun drei Alben, welche
allesamt eher durchschnittlich ausgefallen sind, machen sich die sechs Finnen ohne Originalmember auf, um
mit ihrem aktuellen Opus endlich jene Blumentöpfe zu gewinnen, welche ihnen angeblich zustehen. Jedenfalls
hebt sich das meiner Meinung nach gelungene, weil originelle Frontcover vom üblichen
Schwarz-Weiß-Einheitsbrei ab. Ob jedoch die hier fabrizierte Materie den sehnsüchtigst erwarteten
Kick-Start darstellt, erfahrt ihr im weiteren Verlauf dieser Rezension.
Zwar waren mir bis dato sämtliche vorherigen Werke des Sechsers vorenthalten, verpasst hat man allerdings
gar nichts. Am Studio beziehungsweise den verantwortlichen Produzenten liegt es keineswegs, im Gegenteil:
Jedes Instrument inklusive Stimmorgan bekamen einen sauberen, leicht auf Kommerz getrimmten Sound verpasst,
welcher superb zu jenen Liedern passt. Trotz der Tatsache, dass Lead-Gitarre sowie Tieftöner scheinbar
"verschluckt" oder schlichtweg vergessen wurden, tönt es ungeachtet dessen satt aus den Lautsprechern
raus. Schlagwerktechnisch ist alles in goldgelber Butter, da offensichtlich die Abmischer viel Wert auf
Ausgeglichenheit, sprich immer gleicher Beckenlautstärke gelegt haben. Lediglich das elektrifizierte Piano
befindet sich zeitweise unangenehm schrill im Vordergrund.
Musikalisch sieht's wesentlich düsterer aus. Alghazanth kriegen zwei Probleme, die noch zahlreichen anderen
Durchschnittskapellen zu schaffen machen, nicht gebacken: Erstens gleichen sich passagenweise Lieder wie
eineiige Zwillinge. "The Herald For Reason" und "Forsaking The Yoke" sind zumindest anfangs so ein Fall, erst circa dreißig Sekunden später lassen sich erste kompositorische Unterschiede feststellen. Ähnlich
zudem (ohne Intro beim Opener) sowohl "Soulquake" als auch Song Nummer vier; beide Male prescht der
Sechser im Höchsttempo voran, um im ideenlosen Mid-Tempo-Sumpf unterzugehen. Zweitens bietet "The Polarity
Axiom" kaum Bahnbrechendes. Fast schon gelangweilt nehme ich die vielen Geschwindigkeitswechsel,
"urplötzlichen" Bridges et cetera zur Kenntnis. Begeisterungsstürme? Im Keim erstickt. Leider wird vor
allem eins klar: Jedes Lied für sich haut halbwegs hin, man hört bei allen Mitgliedern ihre jahrelange
Erfahrung heraus. Schade, dass sie dennoch keine Killer schreiben können.
Fazit: MeloBM-Liebhaber und Fans sollten hineinlauschen, allen anderen sei ans Herz gelegt, um dieses Werk
einen Bogen zu machen, Highlights gab es in letzter Zeit sowieso genug. |
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